Wegen der Inflation: Die deutschen Mallorca-Urlauber lassen weniger Geld auf der Insel

Der Gastroverband beklagt Einnahmeverluste

Die Restaurants an der Playa de Palma verdienen weniger.

Die Restaurants an der Playa de Palma verdienen weniger. / Mielniezuk

Die Bars und Restaurants auf Mallorca sind im Hochsommer in Sachen Einnahmen hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Der Chef des balearischen Gastronomieverbandes CAEB, Alfonso Robledo, führt das hauptsächlich auf die deutschen Urlauber zurück, die wegen der Inflation den Gürtel enger schnallen und sich weniger spendabel zeigen.

Mai und Juni seien noch gut gelaufen, so Robledo, Juli und August dann weniger. Die Einnahmen sind deutlich geringer als im Vorjahr, in den deutschen Urlaubergebieten - hier ist an erster Stelle die Playa de Palma zu nennen - lägen die Resultate gar unter dem Vor-Corona-Jahr 2019.

Tumbet statt Schnitzel - Restaurants setzen auf Einheimische

Einige Restaurants hätten wegen der starken Inflation in Deutschland mittlerweile umgestellt, erklärt Robledo. Statt fast ausschließlich auf die Urlauber zu setzen, werden nun Speisen für die Einheimischen für kleineres Geld angeboten. Sprich Tumbet statt Schnitzel.

Der Gastronomieverband macht die Saison von September und Oktober abhängig. Fallen die Monate gut aus, ist die Bilanz positiv. Das sei in erster Linie aber vom Wetter abhängig. Im Gegensatz zum Sommer ist das Klima auf Mallorca im Herbst wechselhaft. Stürme, Starkregen und Gewitter drohen oft. Dann haben weder Urlauber noch Einheimische Lust, das Haus zu verlassen und auswärts Essen zu gehen.

2022 ist ein schlechter Vergleich

Der Vergleich zum Vorjahr hinke ein wenig, meint Robledo. 2022 war das erste Jahr nach der Pandemie, in dem viele Corona-Maßnahmen weggefallen sind und das Leben wieder in vollen Zügen genossen werden konnte. Die deutschen Urlauber waren reisefreudig und hatten während des Lockdowns Geld gespart. Das konnte im Mallorca-Urlaub auf den Kopf gehauen werden. Entsprechend groß fielen die Einnahmen für die Bars und Restaurants aus. Ärgerlicher sei der Vergleich mit dem Jahr 2019. Hier sollten die Statistiken eigentlich ähnlich sein. /rp

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