Sechs Dinge, die jetzt im Tourismus auf Mallorca passieren (sollen)
Politiker, Verbände und Unternehmer präsentieren dieser Tage Projekte und Ideen auf der Tourismusmesse Fitur in Madrid – und ein bisschen Zoff gab es auch schon
Seit Mittwoch (24.1.) läuft in Madrid die Internationale Tourismus-Messe Fitur. Standesgemäß sind auch die Balearen angesichts ihrer Bedeutung für den nationalen und internationalen Tourismus mit einem der größten Stände vertreten. Mallorca und die Nachbarinseln präsentieren sich dabei im gleichen Design wie schon 2023. Es orientiert sich am Neptungras, einer für das Bestehen des Ökosystems im Mittelmeer elementaren Pflanze.
Neben politischen Vertretern aus Balearen-Regierung, Inselrat und zahlreichen Gemeinden sind auch viele Unternehmer, Verbandsvertreter sowie Kulturschaffende in die spanische Hauptstadt gereist. Hier zehn Erkenntnisse, die den Urlaub auf Mallorca betreffen:
Hoteliers vs. Ferienvermieter
Für einen ersten Paukenschlag sorgte Meliá-Chef Gabriel Escarrer am Vorabend der Eröffnung der Messe. Er erklärte in seiner Rolle als Vorsitzender des Lobbyverbands Exceltur, sich um die Überfüllung auf der Insel zu sorgen. Die Schuld wies er dabei der privaten Ferienvermietung zu, die "außer Kontrolle" geraten sei. Der für die Ferienvermieter zuständige Verband Habtur zeigte sich naturgemäß empört und wertete den Vorstoß Escarrers als "beschämend", da 70 Prozent der Gästebetten der Balearen auf Hotels entfallen. Habtur fordert, die Zahl der Gästebetten in Hotels zu reduzieren.
Viele offene Hotels
Die Hoteliers dürfen sich derweil nicht beschweren, denn die Saison beginnt immer früher. Schon im März werden 69 Prozent der Häuser offen sein, erklärte die Chefin des Hoteliersverbands Fehm, Maria Frontera, auf der Fitur. Im April werde damit gerechnet, dass bereits 90 Prozent der Hotels offen sind.
Mit Booking gegen illegale Anbieter
Ferienvermieter, die ohne Lizenz agieren, bekommen einen neuen Gegner. Ministerpräsidentin Marga Prohens kündigte auf der der Fitur eine Zusammenarbeit mit der Buchungsplattform Booking an. Man werde Daten austauschen, um zu prüfen, ob die auf der Plattform angebotenen Ferienhäuser legal sind, so Prohens. Dadurch könne man Kontrollen zielgerichteter durchführen.
Fördertopf für Nachhaltigkeit und Innovation
Die Kooperation mit Booking ist nicht die einzige Ankündigung von Prohens auf der Fitur. Die konservative Landeschefin erklärte zudem, 21 Millionen Euro in die Förderung von Innovation und Nachhaltigkeit in der Tourismusbranche zu investieren. Zwölf Millionen Euro sollen dabei in Projekte gesteckt werden, die neue Technologien im Tourismus einführen. Die übrigen neun Millionen Euro aus dem Fördertopf gehen in Nachhaltigkeitsprojekte, beispielsweise im Bereich der Energieeffizienz.
Kultur und Sport werben um Urlauber
Die Balearen wollen weiter im Bereich des Kultur- und Sporttourismus wachsen. Marga Prohens präsentierte auf der Messe etwa ein Projekt der Landesregierung, um das private Archiv von Casa Planas zu digitalisieren. Dabei handelt es sich um Aufnahmen des Fotografen Josep Planas i Montanyà, der den Beginn und die Ausbreitung des Massentourismus auf den Balearen fotografisch begleitete. Es gilt als eines der wichtigsten Tourismusarchive der Insel. Daneben reisten unter anderem auch Vertreter des Mallorca Live Festivals sowie des Filmfestivals Atlàntida nach Madrid, um für ihr Programm zu werben. Das Atlàntida nutzte die Gelegenheit, um drei Konzerte zu präsentieren, die im Rahmen des Festivals stattfinden: Alizz, Julieta und Alfred García. Zudem wurde das von der mallorquinischen Künstlerin Claire O'Keefe gestaltete Plakat der diesjährigen Ausgabe präsentiert.
Im Bereich des Sports war unter anderem das ATP-Turnier Mallorca Championship bei der Messe vertreten. Das vom Unternehmen Emotion Sports España des Österreichers Edwin Weindorfer organisierte Event findet im Juni zum vierten Mal in Santa Ponça statt. Welche Top-Spieler in diesem Jahr dabei sind, ist noch nicht bekannt.
Und immer wieder: lokale Produkte
Die für Mallorca zuständige Tourismusstiftung Fundació Mallorca Turisme setzt darauf, den Urlaubern das Gefühl eines nachhaltigen Urlaubs zu vermitteln. In diesem Jahr legt die Stiftung besonderen Wert darauf, den Urlaubern die kulinarischen Produkte der Insel näherzubringen.
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