Die Amtsübergabe ist vollzogen: Guillem Balboa von der linksökologischen Regionalpartei Més per Mallorca ist seit Samstag (17.6.) Bürgermeister der Gemeinde Alaró. Der 52-Jährige ist damit der erste Bürgermeister auf Mallorca mit schwarzer Hautfarbe.

Balboa folgt auf die Sozialistin Aina Munar, die Amtsübergabe zur Halbzeit der Legislaturperiode war im Koalitionsvertrag vereinbart worden. Obwohl der Stabwechsel also seit zwei Jahren bekannt war, sorgte er im Vorfeld für Medienrummel. Aus soziologischer Sicht könne er dies verstehen, so der Politiker im Interview mit der Mallorca Zeitung (siehe Printausgabe 893 vom 21. Juni oder E-Paper). "Aber andererseits ist es etwas frustrierend, denn ich wohne auf Mallorca, seit ich drei Jahre alt bin. Seitdem bin ich Mallorquiner." Er habe gelernt, dass weder seine Eltern, noch die Leute auf der Straße entscheiden, wer er sei, sondern nur er allein.

In seiner Rede zur Amtsübergabe verzichtete Balboa denn auch auf das Thema der Hautfarbe, konzentrierte sich auf das Regierungsprogramm und betonte, dass es letztendlich auf das Teamwork im Rathaus ankomme. Erschienen waren zahlreiche Anwohner, Verwandte und Freunde.

Der Vater von Balboa war einst Kulturminister in Äquatorialguinea. Er flüchtete 1970 mit seiner Familie aus der 1968 unabhängig gewordenen spanischen Kolonie ins Exil nach Mallorca. Der neue Bürgermeister von Alaró ist der große Bruder der international erfolgreichen Sängerin Concha Buika sowie der Cousin des spanienweit bekannten Schauspielers Boré Buika. /ff

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