Die mittelschwere Tour beginnt am Eingangstor des Landguts Mossa. Das Gelände ist im Besitz der Bankiersfamilie March, die den Durchgang seit 1992 nur sonntags gestattet. Ein mehrsprachiges Schild informiert darüber. In der Regel öffnet ein Angestellter der Possessió um

9 Uhr das Tor. Sollte er sich verspäten, kann es auf einer Leiter überstiegen werden.

Von dieser Stelle bietet sich links ein wunderschöner Ausblick auf das Massiv des Puig Roig. Ganz hinten ist der Hauptgipfel des am nächsten am Meer gelegenen Tausenders auf Mallorca zu sehen. Dreiviertel des Massivs wird auf dieser Tour meist unterhalb seiner Steilwände umrundet werden.

Hinter dem Tor führt eine breite Piste durch ein Tal mit Steineichen und Olivenhainen, wobei zwei Schilder mit der Aufschrift „Puig Roig" die Richtung zeigen. Nach rund einer Viertelstunde ist kurz unterhalb der Gebäude der Possessió ein verschlossenes Tor erreicht, bei dem eine Tafel den Durchgang verbietet. Ein Schild „Puig Roig" verweist aber rechts auf ein weiteres offenes Tor, hinter dem auf einem eigens angelegten Stufenweg nach 30 Metern das nächste geöffnete Tor erreicht wird. Links umgeht man dann die Häuser von Mossa auf einem Pfad und gelangt nach rund 200 Metern zu einem weiteren Schild „Puig Roig".

steiniger Trampelpfad verläuft nun (durchgehend Steinmännchen) in mauergestützten Kehren zunächst leicht, später immer steiler aufwärts. Die Piste führt manchmal hart an der Kante einer steil abfallenden Senke hinauf zum Coll de ses Ases. Die Gehzeit vom Abzweig bei dem Gutshof Mossa bis hier hat rund eine Viertelstunde betragen.

Weiter geht es von dem Sattel links auf der Hauptpiste (Steinmännchen). Ein nach rechts verweisendes Steinmännchen zeigt die Einstiegsroute zum benachbarten Puig Caragoler de Femenia. Der steinige Pfad verläuft nun oberhalb einer Steilsenke eben weiter. Wenig später werden Steinmännchen nach links ignoriert, da sie den Einstieg zum Gipfel des Puig Roig markieren. Schließlich wird auf dem teils mauergestützten Pfad (Steinmännchen) der Cocó de la Balma, ein kleines Wasserbecken, erreicht.

Jetzt führt die Piste immer noch unterhalb der Steilwände vom Puig Roig moderat aufsteigend nach oben. Rund 60 Minuten nach dem Coll de ses Ases gelangt der Wanderer dann zum Pas d´en Segarra. Von dem Felskopf eröffnet sich eine grandiose Aussicht. Scharf hebt sich die schroffe Steilküste gegen das Meer ab. Nordöstlich sind die Steilklippen Cingles des Càrritx und Musclo des Llorers und der Puig Gros de Ternelles bei Pollença auszumachen.

Nach einer Pause wandert man auf der steinigen Piste (roter Punkt) weiter. Diese führt dann lange Zeit in der Tendenz leicht abfallend (Steinmännchen) und oft hart an den Felswänden des Puig Roig abwärts. Nun sind immer wieder Traumblicke auf das Meer, die Steilklippen Morillo de Bordils mit der Ruine des Torre de Lluc und den Morro de sa Vaca, der sich an der Cala de sa Calobra befindet, auszukosten. Dahinter sind der Wachturm Torre de sa Mola de Tuent und der Torre de na Seca, der oberhalb des Küstenabschnitts Sa Costera gelegen ist, zu sehen.

Auf diesem langen Abschnitt vom Pas d´en Segarra wird nach rund 60 Minuten eine Stelle erreicht, bei der sich eine zwei Meter hohe Felsstufe befindet. Dieses Hindernis ist kein ernsthaftes Problem. Wer es jedoch bequemer haben will, geht fünf Meter zurück (Steinmännchen), steigt auf flachem Fels ein paar Meter zu einem Pfad ab, der dann wieder auf den Hauptweg führt. Wenig später gelangt man dann zu einer Mauer mit Lücke und einem alten Zaun.

Danach verläuft die Route bald leicht ansteigend nach oben und knickt später (roter Punkt) links weg. Bald ist rechts unten ein restauriertes Gebäude zu sehen, das „Cuarter de Carrabiners". Die Grenzpolizisten sollten als Teil der spanischen Küstenwacht hier einst den umfangreichen Schmuggel unterbinden. Hauptakteur des Schwarzhandels auf Mallorca war im 20. Jahrhundert jahrzehntelang der Bankier Juan March Ordinas. So ist auch der Trampelpfad, auf dem sich der Wanderer seit dem Gutshof Mossa befindet, ein alter Schmugglerpfad, auf dem Mulis die 40 Kilogramm schweren, mit Tabak gefüllten Ballen transportiert haben. Warum die Küstenwacht damals den Schwarzhandel nicht verhindert hat, lässt sich nur damit erklären, dass die Grenzpolizisten auf der Gehaltsliste von Juan March Ordinas gestanden haben.

Die Route führt nach dem linken Knick mit dem roten Klecks in Richtung einer Kieferngruppe, wobei nun der Felskopf Roca Roja umrundet wird. Da das Terrain dicht mit Schneidegras bewachsen ist, muss man umso mehr auf Steinmännchen und rote Punkte achten. Bei den Kiefern verläuft der Pfad weiter hangwärts nach oben zu einer Mauerlücke und dahinter links (roter Klecks) zunächst eben und später abwärts auf eine breite Piste, auf der links gleich Es Cosconar erreicht ist. Das in den Fels gebaute Höhlenhaus zählt zu den skurrilsten Gebäuden Mallorcas. Die Gehzeit von der vorletzten Mauerlücke mit dem alten Zaun bis hier hat rund 25 Minuten gedauert.

Nachdem der Wanderer einen großartigen Ausblick auf den Puig Major, den Morro d´en Pelut, den Puig de ses Vinyes und den engen Ausgang der Schlucht Sa Fosca, in deren Nähe die Durchquerung des Torrent de Pareis beginnt, genossen hat, macht er sich auf den Weiterweg zum Kloster Lluc. Die Fahrbahn schlängelt sich in Serpentinen abwärts in das Tal Vall d´Albarca, wobei Abzweige ignoriert werden. Schließlich werden rund 80 Minuten nach Es Cosconar eine Brücke, die über den Torrent d´Albarca führt, und wenig später die Häuser Ca´n Pep, Ca´n Pontico und Son Llobera erreicht. Von dort verläuft die Piste eben durch das Tal und steigt bei dem Gutshof Albarca steil an. Beim Aufstieg kann der Wanderer auf vier Stufenpfade zurückgreifen und auf diesen die steilen Kehren abkürzen. Rund 30 Minuten nach dem Haus Son Llobera ist dann das Kloster Lluc erreicht.

Anfahrt von Palma: Auf der Ma-1 bis Inca, dort auf der Ma-2130 und Ma-10 Richtung Pollença bis Kilometerstein 15,3. Hier befindet sich das Eingangstor des Landguts Mossa.

Tourencharakter: Sehr lange Wanderung auf steinigem Trampelpfad und breiten Pisten. Gute Kondition und Trittsicherheit notwendig. Tour nur sonntags möglich. Hinweis: Um vom Kloster Lluc zum drei Kilometer entfernten Tourstart an der Ma-10 zu gelangen, kann man in Lluc vor Tourbeginn ein zweites Auto abstellen oder aber am Parkplatz des Klosters Besucher nach einer Mitnahmemöglichkeit fragen.

Ausrüstung: Wanderstiefel, Wasser, Sonnen- und Regenschutz.

Einkehr: Bar Sa Plaça, Kloster Lluc, Öffnungszeiten: 8.30 bis 18.00 Uhr, kein Ruhetag.