Die Morde finden zwar alle auf Mallorca statt, doch die Schauplätze sind vielseitig – im Roten Blitz, auf einer einsamen Finca oder einem Wanderweg. Die Autorinnen Lisa Herding, Ute Köhler, Lilly Hess, Elke Becker und Christina Gruber haben am Dienstag (4.10.) aus ihren aktuellsten Mallorca-Krimis vorgelesen. Dabei zeigten sie, wie vielfältig dieses Genre sein kann, nicht nur wegen unterschiedlicher Mordschauplätze. So brachte die über 70-jährige Ermittlerin von Christina Gruber das Publikum mit einer Verfolgungsjagd zum Lachen, ein Leichenfund bei Lisa Herding sorgte dagegen für angespanntes Schweigen.

Bei dem MZ-Krimi-Duell wurde kein Sieger gekürt, stattdessen nutzten die Frauen die Chance, ihre besonders gelungenen Textpassagen vorzustellen. Insgesamt war zwischen den Frauen eine vertraute Stimmung zu spüren und keinerlei Konkurrenzkampf. Die Schriftstellerinnen arbeiten zum Teil sogar zusammen. So schreiben Ute Köhler und Elke Becker unter dem Pseudonym Carmen Bellmonte eine Mallorca-Saga. Die praktizierende Zahnärztin Lilly Hess wiederum kam zum Schreiben, weil sie einer ihrer Patientinnen von ihrer Krimi-Idee erzählt hatte. Zufälligerweise war diese Patientin Ute Köhler, die sie dazu animierte, ihre Ideen zu Papier zu bringen.

Deutsche Autorin, auf Mallorca aufgewachsen

Nach der Lesung beantworteten die Autorinnen Fragen des Publikums und gaben Einblicke in ihre Arbeit. So erzählte Elke Becker, wie sie in einem Café einen Forensiker so lange zum Geruch von Leichen ausgefragt hatte, bis sie die einzigen Kunden im Lokal waren. Lisa Herding, die in Sóller aufgewachsen ist, erklärte, dass sie zwar besser Mallorquinisch spreche als Deutsch, aber trotzdem lieber auf Deutsch schreibe. „Man hat eben nur eine Muttersprache“, fasste sie zusammen. Am Ende der Fragerunde wurde es noch einmal spannend, als die Schriftstellerinnen erklärten, wen sie gerne im Krimi umbringen würden. Die meisten wollten Politiker ermorden. Aber auch Madrilenen und Unternehmer segneten das Zeitliche.

Weniger mörderisch, dafür ausgelassen wurde es bei einem Glas Wein nach der Veranstaltung. Das Publikum versorgte sich am Büchertisch von Diana Müller (Akzent-Buchhandlung) mit Lesestoff, und die Schriftstellerin signierten, während sie sich mit den Lesern austauschten.