Mallorca Zeitung

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Hommage an die Großmutter des Betreibers: Hier gibt es Klassiker der spanischen Küche und Wermut aus dem Zapfhahn

Auf Mallorca lohnt die Vermutería La Marquina in Palmas Vorort Secar de la Real einen Besuch

Clara Lacombe und Javier Macias vor Großmutter „Marquina“. Nele Bendgens

Wir sind in einem hübschen Vorort nördlich von Palma, in Secar de la Real, der vielen durch das Kloster Santa Maria de la Real bekannt ist – oder auch durch das Landeskrankenhaus Son Espases am Rande des Orts. Seit fünf Monaten betreibt hier an der Hauptstraße das mallorquinische Paar Clara Lacombe (Service) und Javier Macias (Küche) erfolgreich sein erstes eigenes Lokal, die Vermutería La Marquina. Derlei ist in dieser Ecke Palmas bislang kaum vertreten – groß, hell, mit roten Akzenten, einigen Terrassentischen und einer Grafik an der Wand, dem Porträt von Javiers verstorbener Großmutter Marquina aus Almería, die als Köchin gearbeitet hat. „Unser Lokal ist eine Hommage an sie und ihre Kochkunst“, erzählt der 28-Jährige.

Es ist ein Lokal für (fast) jedes Bedürfnis und jede Altersgruppe. „Von jungen Leuten und Paaren über Familien bis hin zum Rentnergrüppchen ist alles vertreten“, erzählt die 29-jährige Clara, die selbst aus Secar de la Real stammt. „Man kennt die meisten.“ Die einen trinken nur ein Bierchen oder einen Wermut, den es hier auch aus dem Zapfhahn gibt (Marke Yzaguirre). Die anderen gönnen sich ein belegtes Brötchen, eine Tapa oder ein komplettes Gericht. Die Familien des jungen Paars sind natürlich auch intensiv vertreten. „Mein Vater kommt quasi jeden Tag, er ist sehr stolz auf uns“, erzählt Javier.

Fokus auf spanischer Küche

Gutes Getränkesortiment mit viel Wermut, beispielsweise von Yzaguirre. Nele Bendgens

Javier, der an der hiesigen Hotel- und Kochschule EHIB gelernt hat und bislang vor allem in Hotelküchen – auch in Madrid und Malaga –, aber auch schon im beliebten Vandal gearbeitet hat, kocht klassisch mit Fokus spanische Küche. Darunter sind etwa die Rezepte für die callos (Kutteln) und die Rühreier à la Casa Lucio aus Madrid, das cachopo (Schnitzel mit Schinken-Käse-Füllung) aus Asturien, den rabo del toro (geschmorter Ochsenschwanz), die flamenquines (panierte Schinkensticks) und die frittierten Kalmarringe aus Andalusien. „Wir sind nicht billig, aber wir wollten bezahlbar bleiben, vor allem im Vergleich mit den Preisen im Zentrum“, so Javier.

Testportion pikante Kartoffeln (patatas bravas). Nele Bendgens

Im Durchschnitt zahlt ein Gast meist etwa 12 Euro. Man kann natürlich auch 25 Euro ausgeben, aber dann isst und trinkt man schon die besten Gerichte.“

Testportion geschmorter Ochsenschwanz. Nele Bendgens

Empfehlenswert sind auch die pikanten patatas bravas, die ihrem Namen alle Ehre machen, die Kroketten – es gibt sie mit Tintenfisch- oder mit Schinkenfüllung – oder beispielsweise die schmackhafte ensaladilla rusa (Tapas 3,50 bis 12 Euro, Hauptspeisen 10 bis 24 Euro, Desserts 6,50 Euro, Flasche Wein 13,50 bis 21 Euro, Glas Wermut 3 Euro).

Leger im Vorort: Vermutería La Marquina, Mi.-So. 12.30-17 Uhr,  Mi.-Sa. 19-24 Uhr. Avga. Cister, 42, Secar de la Real, Palma, Tel.: 871-03 29 61, Instagram: vermuterialamarquina

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