Tennislegende Boris Becker ist zurück auf Mallorca. Das gab es, soweit der MZ bekannt, seit Jahren nicht mehr. Becker war früher ein großer Mallorca-Liebhaber, doch das Trauerspiel um seine Finca bei Artà hat ihn offenkundig dazu bewegt, jahrelang einen Bogen um die größte der Balearen-Inseln zu machen und stattdessen Ibiza vorzuziehen.

Beckers ältester Sohn stellt aus

Doch jetzt ist er wieder da. Becker begleitet seinen ältesten Sohn Noah zu einer Kunstausstellung. Die Vernissage ist am Freitagabend (13.8.) in der Gerhardt Braun Gallery in Palmas Zentrum. Noah Becker stellt 16 Gemälde und eine Skulptur aus. Für seine farbenfrohen Gemälde mit linearen Formen lässt sich der Sohn des Tennisprofis hauptsächlich von Musik inspirieren.

Wie lange der Papa bleibt, ist nicht bekannt. Bis vor wenigen Tagen war Becker noch auf Ibiza unterwegs. In den Medien zirkulieren Bilder wie der Ex-Profi mit seiner derzeitigen Freundin Lilian de Carvalho Monteiro auf einem Boot vor Ibiza eng umschlungen die Sonne genießen.

1997 kaufte Becker Son Coll

Wie so viele Schöne und Reiche hatte Boris Becker einst regelmäßig die Urlaube auf Mallorca genossen und war oft in den Golfclubs anzutreffen. Noch zu seinen aktiven Zeiten als Profisportler hatte der sechsfache Grand-Slam-Sieger dann das Anwesen Son Coll bei Artá 1997 für 500.000 Euro erworben. Nur zwei Jahre später erfolgte ein Baustopp wegen illegal errichteter Gebäude - 2003 rückten die Bagger an, Becker musste Teile der Neubauten wieder abreißen lassen.

Schon 2002 wollte Becker die Finca wieder verkaufen. Doch es fand sich kein Käufer für den damals aufgerufenen Preis. 2006 weihte der Tennisprofi das Anwesen offiziell ein, wohl um den Preis in die Höhe zu treiben. Doch auch im Jahr darauf wollte niemand 15 Millionen Euro für Son Coll bezahlen.

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Boris Becker hat eine lange Geschichte mit Mallorca MZ

Das Geld wurde knapp

Immer wieder kam der hoch verschuldete Becker in den folgenden Jahren auch auf Mallorca in Zahlungsverzug. Dreimal mussten seine Anwälte eine Zwangsversteigerung der Finca abwenden. Stets überwies der ehemalige Tennisstar erst in letzter Minute die ausstehenden Rechnungen.

2017 erklärte ein Gericht in London Becker für insolvent. Der Ex-Profi hat seine Zahlungsunfähigkeit stets bestritten. Seine Anwälte pochten darauf, dass Einnahmen aus dem Verkauf der Finca zu erwarten seien. Doch das Anwesen verfiel zunehmend, der Preis sank.

Bauchi besetzt die Finca

Im Jahr darauf geriet Son Coll wieder in die Schlagzeilen, als der deutsche Hippie "Bauchi" mit mehreren Kumpanen die Finca besetzte. Nach seinen Aussagen wollte er das schöne Gebäude retten und wieder herrichten. Streitigkeiten in der Gruppe der selbsternannten Retter und die 2019 anrückende Polizei setzten dem ein Ende.

Auf die Besetzer angesprochen blieb Becker stets gelassen und meinte, dass ihm die Finca nicht länger gehöre. 2019 verleibte sich einer seiner Gläubiger, die englische Privatbank Arbuthnot Latham das Anwesen ein. Wie es mit Son Coll weitergehen soll, ist nicht bekannt.

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Ein Stippvisite in Artà im Osten der Insel dürfte bei dieser Vorgeschichte dieser Tage wohl nicht anstehen. Boris Becker ist wohlweislich in einem Hotel am anderen Ende der Insel, im Südwesten, untergekommen. /rp