Peer und Janni Kusmagk wollen Mallorca verlassen und nach Dänemark ziehen. Die dreifachen Eltern erklären sich in den sozialen Netzwerken und ziehen dabei eine größtenteils negative Bilanz über ihren Insel-Aufenthalt. Die Mehrheit der MZ-Leserinnen und Leser, die den Artikel auf Facebook kommentiert haben, sehen die Gründe für den Wegzug jedoch eher bei der Familie selbst. Die teils harsche Kritik an der Insel teilen nur wenige.

Die Surferin und der Schauspieler haben in den vergangenen Jahren in mehreren Ländern gelebt. "Auf mich wirken sie ungefestigt, ewig auf der Suche, nicht anpassungsfähig oder -willig, rastlos", kommentiert Leserin Gabriele Abratis den MZ-Artikel. "Gründe, zu gehen, werden sie immer finden, auch in Dänemark." Karena Müller-Nalbach meint: "Egal, wohin sie ziehen, die Probleme nehmen sie mit."

Wie klappen die Umzüge mit drei kleinen Kindern?

Viele MZ-Leser fragen sich, wie das Familienleben auf der ständigen Wanderschaft funktionieren soll. Kinder bräuchten einen Freundeskreis, Routine und ein sicheres Umfeld. Die von vielen Eltern beim Nachwuchs gewünschte Mehrsprachigkeit kann an einem gewissen Punkt zu viel werden. "Ich bin als Kind auch viel rumgekommen. Man verliert die Wurzeln. Das ist alles andere als schön", kommentiert Leserin Brigitte Albers.

Ist das Wetter wirklich ein Grund?

Die Kusmagks nennen die ständig hohen Temperaturen auf Mallorca als einen der Gründe für ihren Wegzug. Auch das können manche Leser, die das schöne Wetter auf Mallorca schätzen, nicht nachvollziehen:  "Gute Reise und bitte nicht wundern, wenn Bullerbü grau, kalt und nass ist und die Bewohner ziemlich sonderlich sind", kommentiert etwa MZ-Leser Volker Streu auf der Website.

Selbst verschuldete "Blase"

Auch die Distanz zu den Bräuchen der Insel verwundert viele Mallorca-Freunde. Teufel und Feuerwerke seien nichts für sie, hatten die Kusmagks festgestellt, die obendrein darüber klagten, dass man auf schnell Mallorca in einer "Blase" leben kann. "Wer mit den örtlichen Bräuchen und Festen nichts anfangen kann, der muss sich nicht wundern, dass er keinen Anschluss findet", kommentiert Leser Detlef Dalke.

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Gerade die Feste wären doch eine Gelegenheit, sich den Mallorquinern zu nähern und neue Freunde kennenzulernen. Die Engstirnigkeit, die die Kusmagks den Insulanern in manchen Punkten vorwerfen, lebten sie so selber vor. "Offenkundig kennt diese Familie die Insel nicht. Mallorca nur auf negative Seiten zu reduzieren, ist einfach, aber unangemessen", kommentiert Pascal Wagener.

Manche zeigen auch Verständnis

Es hagelt aber nicht nur Kritik. Manch ein Leser stimmt den Kusmagks auch zu. "Die Gründe der Familie kann ich absolut nachvollziehen. Ich kenne die Insel noch aus den 80er-Jahren, da war sie noch schön! Jetzt ist der Tourismus mehr Fluch als Segen", kommentiert Eva Holzmann. Die Kusmagks hatten kritisiert, dass Mallorca mancherorts zugebaut und zugemüllt wirke.

Sylvia Langenickel meint: "Ich kann das verstehen, nicht alles ist Gold, was glänzt. Wir lieben Mallorca auch sehr, aber leben möchten wir - aus den verschiedensten Gründen - dort auch nicht. Das muss jeder selber für sich entscheiden." Ein weiterer Pluspunkt für Dänemark sei die Kinderfreundlichkeit im Land der Legosteine.

Auch MZ-Leserin Anja Reitberger hält die Sorgen um die so vielen Umzügen ausgesetzten Kinder für übertrieben: "Die haben schon mehr in ihrem Leben gesehen und erlebt, als so manch anderer. Mehr kann man seinen Kindern nicht bieten. Im Gegensatz zu anderen, die es nicht können und immer noch am selben Platz verharren."