Peer und Janni Kusmagk ziehen Bilanz über ihren Aufenthalt auf Mallorca - und sie fällt nicht besonders positiv aus. Die Familie des Schauspielers und Reality-TV-Teilnehmers und der Profisurferin will bald nach Dänemark ziehen. Auf Instagram nehmen sie ihre Follower mit, während sie dort aktuell verschiedene Häuser besichtigen.

Das sind die Gründe für den Wegzug

In Storys auf ihrem Instagram-Profil erzählt die Profisurferin, warum sich die Familie Kusmagk nicht vorstellen kann, weiter auf Mallorca zu leben. Anlass war der Kommentar eines Followers: "Wow...ist ein großer Kontrast zu Mallorca, oder? Was ist der Grund, warum ihr aus Spanien weggeht", wollte er wissen. In ganzen fünf Storys mit jeweils sehr viel Text antwortete Janni Kusmagk darauf. Sie könne verstehen, dass viele ihrer Follower die Entscheidung nur schwer nachvollziehen können, für die Familie fühle sie sich aber "goldrichtig" an, sagt sie.

Kälte beruhigender

  • "Ich bin auf Sylt geboren, und habe einige Jahre in Irland gelebt. Ich finde die Kälte zum Teil viel beruhigender und tiefgründiger, als wenn es immer nur warm ist", gibt Janni Kusmagk zu. Auf der Insel habe es in diesem Winter kaum geregnet. "Der Fluss, in dem wir so gerne gespielt haben, fließt gar nicht mehr und ist so dreckig", merkt sie an. Erst kürzlich hätten die Kinder im Wasser gespielt. Währenddessen habe die Familienmutter einen Angler gesehen, der "viele Abfälle von Hühnern und Fischen reingeschmissen hat. In einem Fluss, der nicht fließt, reinigt sich nichts", gibt sie zu bedenken.

Massentourismus kritisch

  • Auch den Massentourismus auf der Insel sieht die Familie vor allem in den Sommermonaten im Hinblick auf die Zukunft kritisch: "Gefühlt wird die Insel so ausgenutzt und die Ressourcen leiden extrem. Es gibt zum Beispiel rund um den Norden ein Sumpfgebiet, das eigentlich Naturschutz ist, doch es wird mit Abwasser von den ganzen Hotels belastet", so die Worte der Kusmagks auf Instagram. Im Winter habe man vielerorts dann wieder das Gefühl, als lebe man in einer Geisterstadt.
  • Janni Kusmagk sei hochsensibel und nehme sehr viel Energie wahr Sie leide bei vielen Sachen, die sie auf Mallorca sehe, mit. "Es ging mir in der letzten Zeit nicht gut dort, weil ich einfach wenig Perspektive sehe und oft nicht weiß, in was für eine Welt die Kiddies dort kommen", schreibt sie weiter.

Peer Kusmagk und seine Frau Janni Hönscheid nach einer Livesendung der SAT.1-Show "Dancing on Ice" 2019. Rolf Vennenbernd/dpa

Nur eine "Wohlfühl-Ecke"

  • Es gebe nur eine Ecke auf Mallorca, in der sie sich wirklich wohlfühle. Doch selbst dort sei ein Leben für ihre Kinder "auf Dauer nichts". Dennoch falle es der Surferin auch schwer, mit den drei Kindern von der Insel wegzuziehen. "Wenn die Kinder für immer klein wären oder ich alleine mit einem Hund dort leben würde ohne Familie, würden wir vermutlich auch bleiben, aber wie gesagt: Ich sehe zu viele Herausforderungen", schreibt Janni Kusmagk weiter.
  • Ihrem Unmut über dreckige Spielplätze und Co. habe sie durch Anrufe bei Ämtern Luft gemacht. "Man hat nicht das Gefühl, dass man gehört wird und dass es ein Anliegen ist, irgendwas zu verändern", findet sie.

Bauten und Pools, aber keine Genehmigung für Stück Land

  • Auch daran, dass weiter Beton-Bauten und Pools gebaut werden, übt sie Kritik: "Andererseits wird so viel gebaut, so viel Beton überall, Pools (die man eigentlich ja gar nicht mehr befüllen darf), doch eine Anfrage auf ein Stück Land, was wir bepflanzen wollten zum Beispiel, um einen Wohnwagen draufzustellen, wurde abgelehnt." Selbst ein Maler, den die Familie damals am Strand im Norden kennengelernt habe, wurde abgemahnt. Der Grund: Er dürfe nicht am Strand schlafen.

Vermüllung

  • Ein weiterer Dorn im Auge ist Janni Kusmagk die Vermüllung der Insel. "Der Wald, der an unser Dorf angrenzt, ist wie eine Müllkippe. Es werden zum Teil einfach alte Waschmaschinen oder Autos reingeschmissen", kritisiert sie. Dabei sei die Natur auf Mallorca "unfassbar schön", was die Menschen allerdings daraus machen, "sehr schade". "Ich finde, es spiegelt in vieler Hinsicht auch die Psyche vieler Menschen wider."

Ferkel, die auf dem Grill landen

  • Auch die Tatsache, dass immer wieder Ferkel auf ihrem Lieblingsbauernhof auf Mallorca von ihren Mamas getrennt und "auf den Grill gepackt" werden, mache Janni Kusmagk fertig. "Sie fahren sogar mit einem Lieferservice durch die Gegend bei uns im Dorf, da ist ein großes totes Ferkel drauf abgebildet und sie bringen die nach Hause... Mich macht es so unglücklich, all das jeden Tag zu sehen. Ich halte es kaum aus", klagt sie.

Schwer, Anschluss zu finden

Zudem liest man heraus, dass es den Kusmagks teils schwergefallen ist, auf der Insel Anschluss zu finden.

  • "Wenn man mit der Kultur, den Festen und Bräuchen nicht so viel anfangen kann, mit diesen Teufel, Verbrennen usw..... und das können wir nicht, ist es schwer, Anschluss zu finden", lauten ihre Worte. Die Familie liebe die Natur, sei viel draußen. Ähnliche Familien hätten sie auf der Insel nicht gefunden. "Viele Familien wohnen dann doch eher bei Palma. Ich mag diese Stadt nicht besonders, und fahre kaum hin", so Janni Kusmagk.
  • Auf Mallorca laufe man zudem Gefahr, "schnell in einer Blase aus Menschen zu landen, die sehr viel Geld haben, wo meistens nur die Mamas mit ganz vielen Angestellten auf einer Finca sind und die Papas permanent auf Reisen / im Internet am Arbeiten, um das alles zu finanzieren, oder eine andere Blase von Menschen die denken, dass morgen die Welt untergeht und die sich von allem abschirmen."

Natürlich hätten die Kusmagks auch tolle Menschen kennengelernt. Doch auf Dauer seien es nicht genug Kontakte im Alltag, um das "Dorf zu bilden, dass sie sich für ihre Kinder wünschen".

Auch Dankbarkeit

  • Nicht alles an der Mallorca-Erfahrung der Kusmagks sei schlecht gewesen, sagt Janni Kusmagk dann zum Abschluss. Die Familie hätte dort "wie im Zeitraffer super viel gelernt" und seien "viel gewachsen". Die Familie blicke auf viele wundervolle Erinnerungen, tolle Momente, wichtige Erkenntnisse und ihre Mallorca-Family zurück.

Wann Umzug?

Ganz von der Insel verschwunden sind die Kusmagks noch nicht. "Unsere ganzen Sachen sind noch da und wir werden auch noch mindestens bis zum Sommer bleiben", stellt Janni Kusmagk klar.

2021 nach Mallorca

Die Kusmagks waren Ende 2021 nach vielen Fernreisen auf die Insel gekommen. Zunächst lebten sie auf einer Finca in der Gemeinde Santa Maria del Camí, später ließen sie sich an der Nordküste der Insel nieder. Ende 2022 zog Peer Kusmagk, der eine Zeitlang beim krisengeschüttelten deutschsprachigen Radiosender Mallorca E1NS arbeitete, im MZ-Interview eine erste Bilanz: "Die Sommermonate haben den Klimawandel für mich zum ersten Mal mit einem konkreten Gefühl verbunden. Wir haben die Erderwärmung am eigenen Leib gespürt. Das hat uns sehr zum Nachdenken darüber gebracht, ob Mallorca langfristig der richtige Ort für uns ist. Kann man hier in 20 Jahren, wenn die Kinder groß sind, überhaupt noch leben?"

Schauspieler Peer Kusmagk arbeitete eine Zeitlang beim Radiosender "Mallorca E1NS". Mallorca E1NS

Mitte Juni 2023 verließ die Familie die Insel nach etwas mehr als anderthalb Jahren für knapp drei Monate. Es sollte nach Potsdam und dann zwei Monate auf Reisen in Europa gehen. An der französischen Atlantikküste veranstalteten sie unter anderem ein einwöchiges, veganes Surfcamp. Dort wurden unter anderem "Sunrise Surf mit Janni", ein "Ab heute happy-Workshop mit Peer" sowie ein "Achtsamkeits- & Selbstbewusstseins-Coaching" angeboten. Drei Monate später kamen die Kusmagks wieder nach Mallorca zurück und bezogen erneut ein Haus im Norden der Insel.

Daher kennt man die Kusmagks

Peer Kusmagk kennen die meisten wohl aus dem Fernsehen: ob als Ben Bachmann bei der Seifenoper „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ (2001–2003), als Moderator von „Deutschland sucht den Superstar – das Magazin“ (2003–2004) oder Gewinner und Dschungelkönig des Reality-Formats „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ (2011). Mittlerweile arbeitet Kusmagk hauptsächlich selbstständig als Life-Coach. 

Seine Frau Janni lernte Peer 2016 in dem RTL-Format „Adam sucht Eva – Promis im Paradies“ kennen. Sie ist auf Fuerteventura aufgewachsen, Profisurferin, Model, Motivationstrainerin und Bloggerin. Gemeinsam haben die beiden drei Kinder, mit denen sie entschleunigt und mit der Natur verbunden leben. Auf Instagram lässt die Familie quasi täglich 119.000 Follower an ihrem Alltag teilhaben.