Mallorca Zeitung

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Drei Stunden Kampf: Fischer aus s'Estanyol auf Mallorca fängt 184-Kilo-Thunfisch

Der Fischer erzählt, er musste lange mit dem Fisch kämpfen, bis er ihn aus dem Wasser bekam

Der Fischer Antoni (im blauen T-Shirt) zeigt stolz seinen Fang. DM

Antoni, ein professioneller Fischer aus s'Estanyol de Migjorn auf Mallorca hat am vergangenen Dienstag (14.6.) einen 184 Kilo schweren roten Thunfisch gefangen. "Ich musste über drei Stunden mit dem Fisch kämpfen, bis ich ihn aus dem Wasser holen konnte", erzählte er am Mittwoch der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca". Für den Fischer, der auf dem traditionellen Boot Des Pas arbeitet, war es der zweite große Fang in dieser Woche. Am Montag hatte er bereits einen etwas "kleineren" Thunfisch gefangen, der 161 Kilo wog.

Antoni arbeitet bereits seit vielen Jahren als Fischer und führt damit eine Familientradition weiter. Sein größter Fang sei ein Thunfisch gewesen, der 270 Kilo wog, sagt er. Wie jeder gute Fischer will er nicht zu viele Einzelheiten zu seinen Fangmethoden preisgeben. Er verrät nur, dass er den Fisch wie bei traditionellen Fischern üblich mit einer Handleine gefangen habe. Handleinen sind kurze Angelleinen, an deren Ende ein mit einem Köder bestückter Haken befestigt ist. Außerdem erzählt er, dass das Boot während des Fangs nicht in Bewegung gewesen sei. Beim Köder selbst bleibt er vage, er habe verschiedene kleinere Fische verwendet, erzählt er.

Antoni will nicht den Preis des Thunfischs verraten

Um den Fisch vom Boot in den Lieferwagen zu verfrachten, brauchte es einen Kran. Ebenso, um den Fisch zu seinem Verkaufsstand in der Fischbörse in Palma zu hieven. In s'Estanyol selbst gibt es einen eigenen Verkaufspunkt, in dem die Fischer ihre Fracht direkt nach der Ankunft anbieten können. Das ist sowohl für Kunden als auch für die Fischer von Vorteil, so Antoni.

"Wir können den Fisch etwas teurer verkaufen als in der Börse und die Kunden können ihn billiger kaufen, weil wir beide die Kommission der Börse sparen. Außerdem ist der Fisch sogar noch frischer, weil er direkt aus dem Meer kommt." Allerdings sei sein Riesen-Thunfisch schlicht zu groß und zu umständlich zu transportieren gewesen, deswegen wurde er um vier Uhr morgens an der Fischbörse versteigert. Für wie viel, das will Antoni nicht verraten.

Maximal 15 Thunfische pro Woche

Was nach zwei großen Fängen nach dem Beginn einer spektakulären Woche aussieht, ist für Antoni gar nicht so viel. "Klassische Fischerboote wie meines haben die Erlaubnis, maximal 15 Thunfische pro Woche zu fangen, unabhängig von ihrem Gewicht", sagt Antoni. Er habe es teilweise schon geschafft, 10 bis 12 Thunfische in einer Woche zu fangen. In den vergangenen Tagen habe er mit Meeresbiologen zusammengearbeitet, die ihm erzählt hätten, dass während der aktuellen Vollmondphase im Juni die Thunfische damit beschäftigt sind zu laichen und daher Köder weniger beachten. Also sei eigentlich gerade eine schlechte Zeit, um Thunfische zu fangen.

Antoni betont, dass ein Fisch wie seiner nicht vergleichbar sei mit denen, die mit Ringwaden-Netzen gefangen werden und dann gefüttert werden. "Die Fische, die wir fangen, sind wild. Sie haben sich von dem ernährt, was im Meer gefunden haben", sagt er. Die traditionelle balearische Flotte achte außerdem darauf nur so viel zu fangen, dass bis zum Ende der Saison noch Fische übrig sind.

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