Mallorca Zeitung

Mallorca Zeitung

Hope Mallorca geht bei einer Subventionsrunde leer aus

Nur die Caritas bekam den Zuschuss. Dabei ist die Armut auf der Insel laut der Hope-Gründerin Heimke Mansfeld derzeit besonders groß

Hope-Mallorca-Gründerin Heimke Mansfeld. Michael Wrobel

Hope Mallorca ist bei der Vergabe von Subventionen durch das mallorquinische Sozialamt IMAS in einem Fall leer ausgegangen. Die von deutschen Auswanderinnen während der Corona-Pandemie ins Leben gerufene Hilfsorganisation habe gegen die Entscheidung Berufung eingelegt, sagte Hope-Gründerin Heimke Mansfeld gegenüber der MZ.

160.000 Euro hatte IMAS für soziale Hilfsprojekte ausgeschrieben. "Die Bewerbung dafür bedeutete für zwei unserer Mitarbeiter Schichten bis spät in die Nacht drei Wochen lang", sagte Mansfeld. Das Sozialamt erstellte ein Punkteranking. Nur die Caritas erhielt genügend Zähler und bekam letztlich den kompletten Betrag überwiesen. Hope Mallorca fehlten drei Punkte. Auch andere Organisationen, wie Mallorca sense Fam, gingen leer aus.

Trotzdem mehr Zuschüsse als im Vorjahr

Das bedeutet nun aber nicht, dass die Hope-Kassen komplett leer bleiben. Aus einem anderen IMAS-Topf bekam die soziale Einrichtung 108.000 Euro für den Kauf von Lebensmitteln - das ist mehr als im Jahr zuvor. Hope versorgt mehr als 280 Familien wöchentlich mit Lebensmitteln.

"Unser Angebot geht aber weit über die Essensausgabe hinaus. Wir bieten Nachhilfe, medizinische Versorgung und eine Jobbörse an", sagt Mansfeld. Sie hoffe nun auf weitere Subventionsrunden, um diese Hilfsangebote unverändert unterbreiten zu können.

Armut wird immer schlimmer auf Mallorca

"Die Armut und Obdachlosigkeit steigen immens auf Mallorca. Ganze Familien leben mittlerweile auf der Straße. Die Saisonarbeiter können sich mit dem Arbeitslosengeld im Winter keine Wohnung leisten. Sie warten auf den Saisonbeginn, damit sie endlich wieder in ein Hotel einziehen können", sagt Mansfeld.

Zeitgleich würden die Spendeneinnahmen sinken und öffentliche Subventionen umso wichtiger werden. "Es gibt mittlerweile so viele Krisen auf der Welt, dass die Leute gar nicht mehr wissen, für wen sie spenden sollen." Zumal durch die Inflation viele Menschen selbst Geldsorgen haben.

Artikel teilen

stats