Krippen

Auf Mallorca gibt es viele aufwendige Krippen. Manchmal ist dort ein katalanischer caganer versteckt, der verstohlen sein großes Geschäft erledigt. Das mallorquinische Pendant dazu ist der frare, ein Mönch, der sich versteckt - zum Beispiel in den in Palma im Rathaus oder in der Misericòrdia Palma aufgebauten Krippen.

Lotterie

Am 22. Dezember sitzt ganz Spanien morgens vor dem Fernseher und verfolgt die Ziehung der Weihnachtslotterie - der ältesten Lotterie der Welt. Als Hauptgewinn lockt „El Gordo". Neben dem „Dicken" gibt es jeweils einen zweiten und einen dritten Preis, jedes sechste Los gewinnt.

Neules

Das mallorquinische Wort für Schneeflocke ist neules. Und weil sie so selten auf der Insel rieseln, formt man sie aus Eischnee und Zucker als Festgebäck. Auch die filigranen Scherenschnitte, die sich an langen Bändern in den Inselkirchen drehen, werden neules genannt.

Beleuchtung

Der Lichterglanz kommt mit energiesparenden Leuchten aus und war mancherorts in den Jahren der Krise zurückgefahren, ist nun aber überall zurück. Eingeschaltet bleibt die Weihnachtsbeleuchtung vielerorts bis

zu den Patronatsfeiern Sant Antoni (16./17.1.) und Sant Sebstià (19./20.1.).

Tannenbaum

Der Weihnachtsbaum hat in Spanien keine Tradition. Dennoch hat er mittlerweile in vielen spanischen Wohnzimmern Einzug gehalten. Echte Tannen gibt es auf Mallorca in Baumschulen und Gärtnereien. Exemplare aus Plastik werden zum Beispiel in China-Läden angeboten.

Cava

Bei festlichen Menüs wird Cava, der spanische Schaumwein, nach dem Essen, aber noch vor dem Kaffee getrunken. Die Korken knallen Heiligabend und an den Feiertagen. Im Volksmund wird der Cava - obwohl der Name Champagner geschützt ist - oft auch als champán bezeichnet.

Gambas

Gambas gehören zum Weihnachtsmenü wie andernorts Gans oder Karpfen. Als besondere Spezialität gelten die Gambas aus Sóller. Sie, so behaupten Gourmets, schmecken am allerbesten. Allerdings sind sie jetzt zu Weihnachten gar nicht so einfach zu bekommen - und wenn, dann sind sie ziemlich teuer.

La sibil·la

Neben spanischen Weihnachtsliedern, den villancicos, erklingt in der Mitternachtsmesse am 24. Dezember auf Mallorca auch der Sibyllen-Gesang, der vom drohenden Weltuntergang erzählt. Vorgetragen wird er von meist jüngeren Frauen, nicht nur in der Kathedrale von Palma, sondern auch in vielen Dorfkirchen der Insel.

Turrón

Es ist die spanische Weihnachts- Nascherei par excellence. Der beste turrón - er wird aus Eiweiß, Honig und Mandeln hergestellt - kommt angeblich aus Jijona, einem Dorf bei Alicante. Aber auch auf Mallorca wird ein hervorragender turrón produziert. Probieren Sie ihn zu einem Glas Rotwein oder trockenem Sekt - einfach köstlich!

Sandgebäck

Polvorones sind - meist einzeln in Seidenpapier verpackt - vor Weihnachten in allen Supermärkten zu haben. Der Name (polvo = Staub) sagt alles. Es empfiehlt sich, das eingepackte Gebäck vor dem Verzehr

zusammenzudrücken, damit es nicht beim Auspacken, sondern erst im Mund zu Staub zerfällt.

Firmengeschenk

Weihnachten beschenken viele spanische Firmen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einer cesta de navidad. Darin finden sich etwa Wein, Süßigkeiten, Konserven oder Schinken.

Gottesdienst

Das wichtigste kirchliche Ereignis im Weihnachtskalender ist auch in Spanien die sogenannte misa de gallo - die „Hahnenmesse" oder Mitternachtsmette, zum Beispiel in Palmas Kathedrale um 23 Uhr. Ihr Name beruht auf dem Glauben, dass ein Hahn die Geburt Jesu als Erster verkündet haben soll.

Schokolade

Kalorienreich, aber köstlich ist die heiße selbst gemachte Schokolade, die man Heiligabend gegen Mitternacht trinkt. Dafür wird bittere Blockschokolade geraspelt, die dann mit Milch, Zimtstangen und Vanille langsam köchelt. Für jeden gibt es dazu eine Ensaimada, die man beim Bäcker rechtzeitig bestellen sollte, denn zu Weihnachten ist das Schneckengebäck noch gefragter als sonst.

Am 28. Dezember ist 1. April

Was in Deutschland der 1. April ist, ist in Spanien der 28. Dezember: Am Día de los Inocentes (Tag der Unschuldigen) schicken sich die Spanier gegenseitig „in den April". Die Geschäftswelt reagiert zwischen den Jahren mit einem großen Angebot an Scherzartikeln. Und in den Zeitungen ist manche Ente zu finden.

Trauben

Wenn in der Silvesternacht die Glocken zwölfmal läuten, finden sich die Spanier vor dem Rathaus oder auch dem Fernseher zusammen und essen Trauben - eine mit jedem Glockenschlag. Das soll Glück bringen. Verschlucken allerdings sollte man sich nicht an den kleinen Glückstrauben.

Heilige Drei Könige

Traditionell bringen in Spanien die „Reyes Magos", die Heiligen Drei Könige am Vorabend des 6. Januar die Geschenke. Auf Mallorca ist der Einzug der drei Weisen aus dem Morgenland ein Spektakel: Sie kommen per Schiff, Bahn, zu Pferd und sogar per Kamel!