Der unkontrollierte Eintritt einer chinesischen Trägerrakete in die Erdatmosphäre hat am Freitagmorgen (4.11.) zu Störungen im spanischen Luftraum geführt - auch wenn der Weltraumschrott letztlich im Pazifik landete. Die Flughäfen von Barcelona, Reus und Ibiza waren zwischen 9.19 Uhr und 10.18 Uhr gesperrt. Zunächst war berichtet worden, dass die Maßnahme bis zum Mittag aufrecht erhalten werden sollte. Dies hat sich nicht bewahrheitet. Wie mehrere Medien übereinstimmend berichteten, handelte es sich bei der Sperrung um eine reine Vorsichtsmaßnahme.

Laut dem Regionalsender IB3 soll sich der Flugverkehr auf Ibiza aber wieder normalisiert haben. Dies bestätigte der Verwaltungschef der Häfen und Flughäfen auf den Balearen, Xavier Ramis, gegenüber dem Sender. Er betonte, dass es nicht zu schwerwiegenderen Komplikationen gekommen sei. Die Auswirkungen waren auch leicht am Flughafen Mallorca zu spüren. Insgesamt waren zwölf Landungen und drei Stars verspätet.

Passagiere nehmen es mit Humor

Berichten zufolge sollen die Passagiere die Situation mit Humor genommen haben. Die mallorquinische Schauspielerin Alba Brunet, die ebenfalls von der Sperrung betroffen war, sagte gegenüber der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca": "Die Situation war so surreal, dass die Leute angefangen haben zu lachen, als der Pilot erklärte, was los ist."

Der Wiedereintritt des Moduls der Trägerrakete Long March 5B erfolgt ohne vorherige Warnung der chinesischen Raumfahrtbehörde. Der Flugkörper wiegt rund 21 Tonnen. Ein Großteil davon soll beim Wiedereintritt in die Atmosphäre verglühen. Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass einzelne Teile auf die Erde herabfallen können.

Mittlerweile wurde bekannt gegeben, dass die Rakete gegen 11.08 Uhr mitteleuropäischer Zeit in den Pazifik gestürzt ist. Einige Raketenteile sollen vor der Küste Mittelamerikas gesichtet worden sein. Die chinesische Herangehensweise, so ein großes Exemplar an Weltraumschrott unkontrolliert auf die Erde prallen zu lassen, sorgte für Kritik bei Experten.