Einheimische und Urlauber zahlen in Palma unterschiedliche Preise für Bier und Kaffee – zumindest, wenn man nach den Zonen geht, wo sich die unterschiedlichen Gruppen meistens aufhalten. Die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" hat nun mittels Stichproben untersucht, wie groß die Preisunterschiede in den Bars tatsächlich ausfallen. Geprüft wurden dabei die Preise für eine caña (gezapftes Bier, meistens 0,3 Liter) und einen cortado (Espresso mit einem Schuss Milch).
So teuer ist das Bier
Am teuersten ist das Bier bei den untersuchten Zonen im Küstenstadtteil Portitxol. In dem bei Urlaubern wie wohlhabenden Zweithausbesitzern beliebten Hotspot der Gentrifizierung kann man schon mal vier Euro für ein Gezapftes hinlegen. Ähnliches könnte in der kommenden Zeit auch der Gegend um den zur Fußgängerzone - und damit zum Spekulationsstandort - verwandelten Carrer Nuredduna drohen. Noch aber handelt es sich bei der Straße in Pere Garau um den günstigsten Ort zum Biertrinken. 1,90 Euro muss man hier für die caña zahlen.
Der Prachtboulevard Es Born im Zentrum von Palma lockt auch eher vermögende Biertrinker, hier zahlt man 3,80 Euro. Wie sehr die Gentrifizierung im Zentrum von Palma angekommen ist, zeigt auch das Beispiel der Plaça Coll. Eigentlich in einer Wohngegend angesiedelt, trifft man auf dem Platz kaum noch Mallorquiner an. Kein Wunder: Das Bier kostet 3,30 Euro. Dass eine schnelle cerveza in Santa Catalina kein günstiges Vergnügen mehr ist, dürfte wenig überraschen. Die caña geht für 3,10 Euro über die Theke. In der Lonja beim Hafen kostet das Bier 2,80 Euro.
Wer in touristischem Ambiente ein Bier genießen möchte, ohne allzuviel Geld auszugeben, sollte an die Plaça Major. Hier wird man auch keinen einzigen Mallorquiner am Nebentisch treffen, dafür gibt es die caña für 2,50 Euro. Vorsicht: Sowohl am Born als auch an der Plaça Major kann der Preis schnell steigen, wenn man sein Getränk auf der Terrasse trinkt und nicht im Innenbereich.
Deutlich günstiger trinkt man in der Gegend um die Fußgängerzone Blanquerna, wo man zwei Euro zahlt. Hier wohnen immer noch zahlreiche Einheimische oder Auswanderer aus nicht-europäischen Ländern.
Das zahlt man für den Kaffee
Überraschende Einigkeit herrscht dagegen in den Urlaubergegenden darüber, was den angemessenen Preis für einen cortado angeht. In Portitxol, an der Plaça Major und in Santa Catalina muss man mit 2,50 Euro rechnen. Wohlhabende Sparfüchse zieht es auf den Born, wo man zehn Cent weniger zahlt.
Wer deutlich weniger für seinen Kaffee zahlen möchte, dem seien Nuredduna oder Blanquerna empfohlen.
