Keine Maskenpflicht, dafür Impfungen ohne Termin: So bekämpft Mallorca die Grippewelle

Mit dem Schulstart am Montag (8.1.) dürfte die Zahl der hustenden und verschnupften Personen auf der Insel stark ansteigen

Das balearische Gesundheitsministerium arbeitet daran, ab Mittwoch (10.1.) eine Grippeimpfung ohne vorherigen Termin anbieten zu können. Das gab die Behörde in der vergangenen Woche bekannt. Gleichzeitig setzen sich die Politiker auf der Insel dafür ein, eine erneute Maskenpflicht zu verhindern. In anderen Regionen Spaniens ist die Atemmaske bereits wieder obligatorisch.

"Der Plan ist, dass sich alle Bewohner der Balearen täglich von 10 bis 13 Uhr in jedem Gesundheitszentrum die Grippeimpfung ohne Termin abholen können", sagte die balearische Gesundheitsministerin Manuela García. "Wir rufen alle Kinder und Erwachsenen dazu auf, dieses Angebot anzunehmen." Denn dadurch könne die Grippewelle gebremst werden. Die Behörde prüft, ob neben dem Vormittag auch eine Möglichkeit besteht, nachmittags die Impfungen zu spritzen. Dafür soll mehr medizinisches Personal eingestellt werden.

Debatte über erneute Maskenpflicht in Spanien

Das spanische Gesundheitsministerium ruft am Montag (8.1.) alle regionalen Gesundheitsminister zusammen, um über einen gemeinsamen Plan im Kampf gegen die Grippewelle zu debattieren. Ein Diskussionspunkt ist dabei eine obligatorische Maskenpflicht in Gesundheitszentren und Krankenhäusern. Barcelona, Murcia und Valencia haben sich bereits zu diesem Schritt entschieden. Die Balearen verbünden sich mit Andalusien und Madrid, die gegen die Maßnahme sind.

"Es ist derzeit einfach nicht nötig", sagte Manuela García. "Wir empfehlen, die Atemmaske aufzuziehen, wenn man selber Symptome eines Atemwegsinfekts aufweist oder in Kontakt mit einer erkrankten Person kommt."

Sich einfach selbst krankschreiben

Anders sieht es die spanische Gesundheitsministerin Mónica García, die sich klar für die Maske einsetzt. Die Entwicklung der Grippewelle in der vergangenen Woche sei besorgniserregend. Sie wolle mit ihren Mitarbeitern nun prüfen, ob sich spanische Arbeitnehmer künftig selbst krankschreiben können, um die Gesundheitszentren zu entlasten. Das soll bei leichten Erkrankungen bis zu drei Tage möglich sein. Das ist in Spanien jedoch kein Freifahrtschein zum Blaumachen. Insofern es der Tarifvertrag nicht explizit vorsieht, müssen die Arbeitgeber im Krankheitsfall die ersten drei Tage kein Gehalt zahlen.

Auf Mallorca wird Ende Januar/Anfang Februar mit dem Höhepunkt der Grippewelle gerechnet. Ein großer Faktor dabei ist der Schulstart nach den Weihnachtsferien am Montag. Das Gesundheitsministerium bittet die Eltern um Vernunft, damit sie Kinder mit Fieber oder anderen Symptomen nicht in die Schule schicken.

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