"Lage angespannt, aber kein Kollaps": Grippewelle setzt Gesundheitssystem auf Mallorca zu

Der Höhepunkt komme noch, warnen die Ärzte auf der Insel. Grund für Panik gebe es derzeit aber nicht

Die Notaufnahme des Landeskrankenhauses Son Espases auf Mallorca

Die Notaufnahme des Landeskrankenhauses Son Espases auf Mallorca / DM

Die Grippewelle auf Mallorca sorgt derzeit für übervolle Krankenhäuser und Gesundheitszentren. Die Lage sei angespannt, man könne aber nicht von einem Kollaps sprechen, sagte Miguel Lázaro, Präsident des Ärzteverbands Simebal, der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca". Das balearische Gesundheitssystem bezeichnet die derzeitige Situation noch als "zumutbar", warnt aber davor, dass die schlimmsten Wochen noch anstehen.

So ist die Lage in den Krankenhäusern auf Mallorca

Die Krankenhäuser auf der Insel behandelten am Dienstag (2.1.) 1.610 Notfallpatienten mit Atemwegsbeschwerden. Das waren 350 mehr als tags zuvor. In Manacor und Inca mussten Patienten schon abgewiesen und zu den größeren Krankenhäusern Son Espases und Son Llatzèr nach Palma geschickt werden. Laut der Gesundheitsbehörde warteten am Mittwoch 78 Personen balearenweit auf ein Krankenhausbett.

Man solle nun aber auch nicht gleich in Panik ausbrechen, meint Jordi Reina, Chef-Virologe vom Son Espases. "Es ist Winter und da ist eine Grippe eben normal. Im vergangenen Jahr haben wir mit 1.500 bestätigten Grippefällen Rekorde gebrochen. Ich weiß nicht, ob es dieses Jahr wieder ein derartiges Ausmaß annimmt", so Reina.

Dass die Zahlen der Atemwegsbeschwerden in den vergangenen Tagen anstieg, ist logisch. Weihnachten und Silvester ist die große Zeit der Familienzusammenkünfte. Sich hier untereinander anzustecken, ist wahrscheinlich. Mit den Heiligen drei Königen am Samstag (6.1.) steht noch das nächste große Fest bevor.

Wenn dann der Schulbetrieb nach den Weihnachtsferien wieder losgeht, wird sich die Lage vermutlich zuspitzen. Die letzte Januarwoche und Anfang Februar sei die schlimmste Zeit, da sind sich die Experten einig.

Wie kann man eine Ansteckung vorbeugen?

Es gelten wie bei der Corona-Pandemie die üblichen Regeln: möglichst Abstand zu hustenden Mitmenschen halten und wer selbst verschnupft ist, sollte über eine Atemmaske nachdenken. Dass man beim Husten die Hand, ein Taschentuch oder den Ellenbogen vor das Gesicht hält, sollte selbstverständlich sein. /rp

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