Das Rathaus von Palma de Mallorca hat damit begonnen, rund ein Dutzend Häuser im Elendsviertel Son Banya abreißen zu lassen, die Bewohner unerlaubterweise in den vergangenen Monaten wieder errichtet hatten. Damit soll dem "Drogensupermarkt von Mallorca" einmal mehr der Garaus gemacht werden.

Rund 40.000 Euro muss die Stadt dafür ausgeben, die Barraken erneut dem Erdboden gleichzumachen. In den vergangenen Monaten und im vergangenen Jahr hatten die Verwantwortlichen im Rathaus bereits rund 40 Häuser abreißen und die Bewohner in andere Stadtteile umsiedeln lassen, um so die Elendssiedlung mittelfristig komplett zu räumen - stets gegen den Protest einiger der Anwohnerfamilien, die weiter darauf beharren, in Son Banya wohnen zu bleiben. Sie dürften auch dafür verantwortlich sein, dass ein Dutzend Häuser in den vergangenen Wochen einfach wieder aufgebaut wurden.

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Beim neuerlichen Abriss sind die Arbeiter nun durch Beamte der National- und Ortspolizei geschützt. So soll verhindert werden, dass die Abrissspezalisten von den Dorfbewohnern attakiert werden. Bisher verlief tatsächlich alles friedlich. Man hofft, bis Mittwoch (19.6.) fertig zu werden. Eine zweite große Abrissphase ist für Ende des Jahres geplant. Noch gilt es, die 95 verbleibenden Baracken zu räumen und neue Unterkünfte für die Bewohner zu finden. Dafür sind knapp 248.000 Euro vorgesehen. /somo