Nach dem Fund von zwei Leichen auf dem Gelände einer Tankstelle in Peguera im Südwesten von Mallorca deutet inzwischen einiges darauf hin, dass der 36-jährige Mann seine 37-jährige Ex-Freundin getötet und anschließend Suizid begangen hat. Die Befragungen von Familienangehörigen und Freunden der 37-jährigen Bulgarin und des 36-jährigen Spaniers ergaben, dass die beiden vor einigen Monaten ein Paar wurden, wie die Zeitung "Última Hora" berichtet.

Sie lernten sich demnach 2018 in einem Pub in Magaluf kennen, wo die Bulgarin Habibe E. als Kellnerin arbeitete. Mariano A. arbeitete ebenfalls zu dieser Zeit als Sicherheitsangestellter in der Bar. Vor einigen Monaten waren die beiden zusammengezogen, doch Habibe E. soll Mariano A. laut der Schwester des Mannes Anfang Oktober verlassen haben.

Ein Arbeitskollege nahm sie in seiner Wohnung in Palma auf. Nach Angaben von Kollegen hatte Habibe E. Angst vor ihrem Ex-Partner. Die Möglichkeit eines geplanten Suizids schließen die Arbeitskollegen der Bulgarin genau wie die Schwester von Mariano A. kategorisch aus.

Genaueres soll nun die Obduktion der beiden Leichen ergeben, die von Freitag (16.10.) auf Montag (19.10.) verschoben wurde. Inzwischen sammeln die Arbeitskollegen von Habibe E. genauso wie ihre Familie in Bulgarien Geld, um die Leiche der Frau in ihre Heimat zu überführen und dort bestatten zu lassen.

Die Leichen von Habibe E. und Mariano A. waren am Donnerstag (15.10.) gegen 14.45 Uhr entdeckt worden. Ein Tankstellenkunde hatte auf der Umgehungsstraße von Peguera ein Auto mit Blutspritzern am Fenster gesehen und eine Mitarbeiterin der Tankstelle alarmiert. Diese fand letzlich die Leichen. Das Paar war bereits mehrere Stunden tot. Eine Kamera dokumentierte die Ankunft des Autos am Mittag.

Der 36-jährige Spanier und seine 37-jährige bulgarische Ex-Freundin wiesen Schussverletzungen im Gesicht auf. Zudem entdeckten die Polizisten laut Informationen des "Diario de Mallorca" auch eine Schrotflinte zwischen den Beinen des Mannes und Munition für diese. Der Mann, ein ehemaliger Soldat, hatte einen Waffenschein und war berechtigt, die Schrotflinte mit sich zu führen. Diese hatte er wohl erst einen Monat zuvor gekauft. /mw/rp/jk

Wer selbst Hilfe oder jemanden zum Zuhören braucht, kann sich jederzeit unter der Nummer 971-46 11 12 an das „Teléfono de la esperanza" wenden. Wer kein Spanisch spricht, kann die Telefonseelsorge in Deutschland kontaktieren. Telefonisch funktioniert das von Mallorca aus nicht. Unter www.telefonseelsorge.de gibt es aber eine Online-Beratung.