Eine 49-jährige Frau sät mit ihren Attacken auf Geistliche Angst und Schrecken in Mallorcas Kirchenhäusern. Es handelt sich offenbar um eine Kubanerin, die sich auch als Künstlerin betätigt. Nach ihrem jüngsten Angriff ist sie nun erneut festgenommen und auf richterliche Anordnung hin in die Psychiatrie eingewiesen worden. Zuletzt hatte sie am Montag auf den Küster der Kirche Sant Miquel in der gleichnamigen Einkaufsstraße in Palma de Mallorca eingeschlagen.

Auch den Pfarrer der Gemeinde Toni Gómez hat sie schon mehrfach attackiert, zuletzt am 14. Dezember, als er das Pfarrhaus verließ "Sie will töten, und ich bin ein leichtes Opfer", sagt der besorgte Geistliche gegenüber dem Regionalsender IB3. Die Frau geht seit drei Jahren immer wieder auf Geistliche, Gläubige und Kircheneigentum los, und ist dafür schon über 35 Mal angezeigt worden. Richter haben ihr schon mehrfach untersagt, sich Kirchen zu nähern, doch sie hält sich nicht daran.

Einmal schlug die Hundebesitzerin mit der Hundeleine auf einen Vikar ein, den sie zufällig auf der Straße traf. "Das war erniedrigend", erinnert sich der Vikar gegenüber IB3·, "aber sie weiß, dass wir ihr nichts tun werden." Auch Pfarrer Toni Gómez betont, dass er sich keine "Bestrafung" für die Frau wünsche, sondern eine psychiatrische Behandlung.

In den sozialen Netzwerken finden sich mehrere Auftritte der 49-Jährigen, die offenbar eine Wohnung an der Avenida Argentina besetzt hält und auch dort die Nachbarn terrorisieren soll. Zu sehen sind künstlerisch anspruchsvolle, farbenfrohe Bilder, teils mit beunruhigenden Fratzen, teils mit religiösen Symbolen.

Laut den Geistlichen von Sant Miquel ist die Frau in ruhigeren Momenten dabei anzutreffen, wie sie auf Latein betet. Auch auf ihrer Website finden sich Hinweise darauf, dass die 49-Jährige nicht unbedingt vom Glauben abgefallen ist. Sie beschäftige sich seit ihrer Ankunft auf Mallorca mit Kunst und dem "faszinierenden Mysterium Gottes", heißt es dort. Einige ihrer Bilder seien auch schon in der Kartause in Valldemossa ausgestellt worden.