Die Staatsanwaltschaft in Palma de Mallorca hat am Mittwoch (9.2.) ihren Bericht zu Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche auf Balearen an die Generalstaatsanwaltschaft in Madrid geschickt. Darin finden sich fünf Fälle von Missbrauch von Minderjährigen. Davon haben sich drei auf Mallorca ereignet, zwei auf der Nachbarinsel Ibiza. Das gab der oberste Staatsanwalt der Balearen Bartolomé Barceló und die Generalstaatsanwältin Dolores Delgado bekannt. Die spanischen Autonomieregionen waren dazu aufgefordert worden, Berichte zu dem heiklen Thema zu sammeln.

Mallorcas Bischof bittet Missbrauchopfer um Vergebung

Barceló und Delgado baten um Geduld, um die Fälle untersuchen zu können. Das Ziel ist laut Delgado ein "Röntgenbild" der Situation in ganz Spanien zu erstellen. Dafür bat sie, "Schritt für Schritt" zu gehen, da sie die Gesundheit der Opfer nicht gefährden wolle. Barceló betonte, dass die Arbeit kompliziert sei, da sie nicht "einen Knopf drücken können und sofort alle nötige Information bekommen."

Am Mittwoch hatte sich auch Mallorcas Bischof Sebastià Taltavull zu Wort gemeldet. Bei einer Pressekonferenz bat er die Missbrauchsopfer um Vergebung. "Ich habe schon immer gesagt, dass es wichtig ist, öffentlich um Verzeihung zu bitten. Denn es ist eine Situation, die uns sehr schmerzt und beschämt." Außerdem versprach er: "Wir wollen alle Fälle aufklären." Die Kirche werde mit den Ermittlungen zu den fünf übermittelten Missbrauchsfällen kooperieren. /mw