Auf Mallorca ist erstmals die Präsenz der Riesenameise camponotus barbaricus nachgewiesen worden. Das gab das Balearische Museum für Naturwissenschaften am Mittwoch (30.3.) in einer Pressemitteilung bekannt.

Bei der kürzlich auf der Insel gefundenen Art handelt es sich um die größte Ameise der mallorquinischen Fauna. Die Arbeiterinnen können eine Länge von 1,5 Zentimeter erreichen, während die Königinnen noch größer sind. Damit sind sie mindestens rund drei Mal so groß wie die sonst auf Mallorca beheimateten Arten.

Aggressive Art, die wirbellose Tiere angreift

Bei den neuen sechsbeinigen Inselbewohnern handelt es sich um eine räuberische und aggressive Art, die andere wirbellose Tiere angreift. Üblicherweise ist sie in Nordafrika und auf dem spanischen Festland beheimatet.

"Sie sollte erforscht werden, aber wir gehen nicht davon aus, dass sie einen sehr starken Einfluss auf andere Ameisen oder Insekten hat. Sie verhält sich anderen Ameisen gegenüber etwas aggressiv und jagt andere Insekten als Nahrung. Die Auswirkungen sollten untersucht werden, aber wir gehen nicht davon aus, dass es sich um eine invasive Art handelt. Es wird eine exotische Art bleiben", sagt der Forscher Joan Díaz-Calafat, der zusammen mit Jorge Fortis den Artikel über das Vorkommen des Camponotus barbaricus auf der Insel im "Boletín de la Sociedad de Historia Natural de Balears" veröffentlicht hat.

Die Entdeckung dieser Art beweise, dass das bisher gesammelte Wissen über die Insektenwelt der Insel nicht so vollständig ist wie gedacht, so die Forscher. Noch sei nicht bekannt, ob diese Art erst kürzlich die Inseln besiedelt hat oder ob sie bisher unbemerkt geblieben ist, obwohl letzteres aufgrund ihrer Größe sehr unwahrscheinlich ist.

Díaz-Calafat sagte, er habe die Ameise zufällig Ende vergangenen Jahres bei einem Spaziergang in Camp de Mar in der Gemeinde Andratx entdeckt. "Ich kenne alle Arten der Insel, und diese Ameise kam mir sehr groß vor", erklärte er gegenüber der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca". Ein weiteres Exemplar sei kurz darauf in Arenal entdeckt worden. /pss