Ein vier Monate altes Baby ist nach der gefährlichen Überfahrt in einem Boot aus Nordafrika wohlbehalten auf Mallorca angekommen. Gegen 17.20 Uhr wurden am Sonntag (29.5.) der Säugling, drei Frauen und vier Männer in den Gewässern vor Cabrera, einer Insel im Süden Mallorcas, von der Seenotrettung der Guardia Civil aus dem Meer gerettet. Zuvor waren sie von einem Ausflugsboot gesichtet worden. Alle acht sind nach Angaben der Regierung in einem guten Gesundheitszustand. Sie kamen gegen 19.15 Uhr in Palma an, wo sie der Nationalpolizei übergeben wurden. Sie ist laut Protokoll für Migranten zuständig, die illegal auf die Inseln kommen.

Auf den Balearen sind in diesem Jahr 25 Boote mit 338 Menschen an Bord angekommen

Damit sind bisher 25 Boote mit 338 Menschen an Bord auf der Inselgruppe angekommen. Die letzten Rettungsaktionen fanden am 18. Mai statt, als drei Boote mit insgesamt 40 Insassen auf Mallorca und Ibiza abgefangen wurden. Die Strecke, die Nordafrika mit den Balearen verbindet, hat sich in den vergangenen Jahren zu einer regulären Route für illegale Einwanderung entwickelt. Allerdings ist es nicht üblich, dass Neugeborene oder Babys mitreisen.

Im Oktober letzten Jahres wäre die Ankunft eines solchen Bootes vor der Insel Cabrera beinahe in einer Tragödie geendet. Ein Schiff mit 17 Menschen an Bord war sieben Meilen vor der Insel gesunken, als Ausflügler auf einer Jacht mehrere von ihnen bewusstlos im Wasser treiben sahen. Vierzehn von ihnen konnten lebendig gerettet werden, drei dagegen verschwanden im Meer. Es ist nicht bekannt, ob sie noch am Leben sind.