Leiche im Hafenbecken von Palma de Mallorca: Guardia Civil nimmt Verdächtigen fest

Der Körper wurde im August 2022 gefunden – zunächst war man von einem Suizid oder einem Unfall ausgegangen

Das Opfer wurde im Hafenbecken von Palma entdeckt.

Das Opfer wurde im Hafenbecken von Palma entdeckt. / DM

Xavier Peris

Spektakuläre Wende im Fall um eine tote Frau, die im August vergangenen Jahres im Hafenbecken von Palma de Mallorca gefunden wurde: Nachdem man zunächst von einem Suizid oder einem Unfall ausgegangen war, hat die Guardia Civil hat am Mittwoch (10.5.) einen Mann festgenommen. Dieser soll in Beisein des Opfers gewesen sein, bevor dieses ins Wasser fiel.

Beim Spaziergang entdeckt

Der Vorfall ereignete sich am 14. August 2022. Zwei britische Urlauber entdeckten beim morgendlichen Spaziergang am Paseo Marítimo einen leblosen Körper im Wasser zwischen den Schiffen im Hafen. Sie alarmierten die Guardia Civil. Die ersten Ermittlungen ergaben, dass die Frau schon seit mehreren Stunden tot war.

Bei der Toten handelte es sich um eine 30-Jährige, die die kolumbianische Staatsbürgerschaft hatte. Nachdem Reste von Alkohol im Blut gefunden wurden, ging man von einem Suizid oder einem Unfall aus. Später stellte sich heraus, dass die Frau gestorben war, bevor sie ins Wasser fiel.

Entscheidende Hinweise durch die Überwachungskameras

Als die Ermittler aber die Überwachungskameras der Meerespromenade überprüften, um den Hergang des Vorfalls zu ergründen, stellten sie fest, dass die Frau vor dem Tod nicht alleine war. Zudem konnten sie auf den Bildern sehen, dass der Mann alleine den Unglücksort auf Höhe von Es Jonquet verließ.

In monatelanger Arbeit wurde der Begleiter identifiziert. Informationen über den Festgenommenen gab es zunächst keine. Gegen ihn wird nun wegen Mordes ermittelt.

Hier finden Sie Hilfe bei Selbstmordgedanken

Seit über 30 Jahren gibt es auf den Balearen das Telefon der Hoffnung, das „Teléfono de la esperanza". Auf dem spanischen Festland wurde es vor 46 Jahren eingeführt. Mehrere ehrenamtliche Mitarbeiter, die zuvor psychologisch geschult werden, sitzen in einem Büro nahe des Parc de ses Estacions in Palma de Mallorca, hören zu oder spenden Trost.

Wer Hilfe oder jemanden zum Zuhören braucht, kann sich jederzeit unter der Nummer 971-46 11 12 an das „Teléfono de la esperanza" wenden. Wer kein Spanisch spricht, kann die Telefonseelsorge in Deutschland kontaktieren. (0800/111 0 111 und 0800/111 0 222). Telefonisch funktioniert das von Mallorca aus nicht. Unter www.telefonseelsorge.de gibt es aber eine Online-Beratung.