Tod eines Niederländers in Son Banya auf Mallorca: Täter zu 6,5 Jahren Gefängnis verurteilt

Das Verbrechen hatte sich im Juli 2018 ereignet. Der Täter muss die Familie des Opfers mit 150.000 Euro entschädigen. Ein weiterer Angeklagter wurde freigesprochen.

Die beiden Angeklagten während der Gerichtsverhandlung.

Die beiden Angeklagten während der Gerichtsverhandlung. / L. Marina

Ein Strafgericht in Palma de Mallorca hat einen Mann zu 6,5 Jahren Gefängnis verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der nun Verurteilte den niederländischen Regisseur Wouter von Luijn bei einem Raubüberfall getötet hat. Von der Strafe fallen dreieinhalb Jahre auf den Raubüberfall an, drei Jahre für die fahrlässige Tötung. Zudem muss er die Familie des Opfers mit 150.000 Euro entschädigen. Ein weiterer Angeklagter wurde freigesprochen.

Das Verbrechen hatte sich am 13. Juli 2018 gegen 3.40 Uhr in Son Banya ereignet. Der 34-jährige Filmemacher hatte mit zwei weiteren Personen ein Taxi in Richtung der als "Drogendorf" bekannten Siedlung genommen. Alles deutet darauf hin, dass die drei Fahrgäste Rauschgift besorgen wollten. Dort wurde der Niederländer von dem Hauptverdächtigen und weiteren jungen Männern angegriffen. Der Angeklagte soll dem Urlauber mehrere Faustschläge und Ohrfeigen ins Gesicht, auf den Hals und auf den Kopf verpasst haben. Als das Opfer zu Boden ging, soll ihm der Hauptangeklagte 800 Euro aus dem Geldbeutel genommen haben.

Angeklagte fuhren Opfer ins Krankenhaus

Einer der beiden Männer, die mit dem Opfer im Taxi gekommen waren, versuchte dem Niederländer erst zu helfen, floh dann aber im Taxi und ließ das Opfer liegen. Daraufhin fuhren die beiden Angeklagten den Touristen ins Landeskrankenhaus Son Espases. Als sie ankamen, atmete das Opfer schon nicht mehr. Der 34-Jährige starb kurz darauf im Krankenhaus. Das Opfer hatte einem Gutachten nach bereits vor dem Angriff ein Aneurysma. Dieses habe zusammen mit dem hohen Alkoholkonsum und den Schlägen an jenem Abend zum Tod geführt.

Einige Zeugen aus Son Banya hatten während des Prozesses der Theorie der Staatsanwaltschaft widersprochen, dass es sich um einen Raubüberfall handelte. Sie sagen, dass der Holländer direkt vor die Tür einer der Baracken von Son Banya gepinkelt habe und so die Wut von einer Gruppe der Anwohner auf sich gezogen habe. Ein Sicherheitsmann von Son Espases sagte außerdem aus, dass der Angeklagte ihm das iPhone des Opfers zusammen mit weiteren persönlichen Gegenständen überreicht habe. /pss