Nach Leichenfunden im Meer vor Mallorca: Suche nach vermissten deutschen Seglern geht weiter

Die Suchaktion wird vorerst nur noch per Schiff durchgeführt. Bis die DNA-Proben bei den gefundenen Leichen durchgeführt worden sind, dürften Wochen vergehen

Ein Boot der Seenotrettung im Einsatz

Ein Boot der Seenotrettung im Einsatz / Salvamento Marítimo

Nachdem am Montag (4.9.) und Dienstag an der Ostküste vor Mallorca zwei Leichen gefunden worden sind, geht die Suchaktion nach den seit dem 27. August vermissten deutschen Seglern des Bootes "Makan Angin" weiter. Das bestätigte die Seenotrettung gegenüber der MZ. Die beiden gefundenen Körper waren durch die Zeit im Wasser so entstellt, dass eine Identifizierung nur per DNA-Probe möglich ist. Das Resultat wird nach Angaben der Guardia Civil erst in zwei bis drei Wochen erwartet.

"Solange es nicht bestätigt ist, dass es sich bei den Leichen um die Gesuchten handelt, sind wir verpflichtet, weiterzusuchen", erklärte ein Sprecher der Seenotrettung. Wurde in den vergangenen Tagen noch mit Hubschraubern und Flugzeugen nach dem 53-jährigen Vater und seinem 19-jährigen Sohn gesucht, ist am Mittwoch zunächst nur ein Boot unterwegs. Dieses soll vor allem das Meer rund um Capdepera im Nordosten der Insel abfahren. Auch private Bootsbesitzer werden weiter darum gebeten, die Augen offen zu halten. Das Suchgebiet war in den vergangenen Tagen immer wieder ausgeweitet worden. Zwischenzeitlich war sogar die französische Seenotrettung mit einem Flugzeug in dem Einsatz eingebunden.

Das kleine Boot "Makan Angin", mit dem die beiden Deutschen unterwegs waren.

Das kleine Boot "Makan Angin", mit dem die beiden Deutschen unterwegs waren. / DM

Leichenfunde an der Ostküste

Die erste Leiche war von Anwohnern bereits am Sonntagnachmittag im Meer vor der Cala Morlanda gesichtet worden. Wegen des starken Windes und der hohen Wellen sah die Guardia Civil die Bergungsaktion als zu gefährlich an und rückte wieder ab. Am Montagmorgen, als das Meer sich beruhigt hatte, kehrten die Beamten zurück. Gegen 11.30 Uhr fanden sie die Leiche in der Cala Falcó nahe der Cala Varques etwa fünf Kilometer südlich der Cala Morlanda. Wenige Stunden später wurde ein weiterer Körper im Meer vor Porto Cristo entdeckt. Auch diese konnte aufgrund der Wetterbedingungen allerdings nicht sofort geborgen werden. Dies gelang am Dienstagmittag.

Bei den Vermissten handelt es sich um einen ehemaligen Basketballprofi aus dem Raum Frankfurt, der nun als Tierarzt arbeitet. Der Sohn spielte ebenfalls Basketball. Er hatte erst Mitte August seinen 19. Geburtstag gefeiert. Sie wollten am 27. August von Menorca aus nach Cala d'Or fahren und gerieten vermutlich in den Sturm, der an dem Tag über die Inseln zog. Warum sie trotz einer Unwetterwarnung in See stachen, ist nicht geklärt.