Drei Minderjährige wegen des Verdachts auf Schleusertätigkeit mit Todesfolge auf Mallorca festgenommen

Die Nationalpolizei hält den Beschuldigten vor, das Leben von Migranten bei der Überfahrt mit einem Boot gefährdet zu haben. An Bord befand sich eine Leiche. Zwei Personen ertranken vermutlich

Die Polizei fängt Boote ab.

Die Polizei fängt Boote ab. / Policia Nacional

J.F. Mestre

J.F. Mestre

Die Nationalpolizei hat drei minderjährige junge Männer algerischer Herkunft wegen des Verdachts auf Begünstigung illegaler Einwanderung unter Gefährdung von Leib und Leben von Migranten festgenommen. Die Männer hatten ein Migrantenboot von Algerien nach Mallorca gesteuert. Dieses wurde am 31. August vor der Küste Mallorcas entdeckt.

Das Boot war sechs Tage zuvor von Algerien aus in See gestochen. An Bord des Bootes waren 15 Personen. Es geriet offenbar in den Sturm, der am 27. August über Mallorca tobte. Während der Überfahrt kam es zu einem Motorschaden. Der Treibstoff ging aus, ebenso die Lebensmittel und das Trinkwasser.

Zwei Menschen sprangen ins Meer

Zwei Passagiere verschwanden, sie ertranken vermutlich, nachdem sie, wohl aus Verzweiflung, unterwegs ins Meer gesprungen waren. Eine Person verstarb auf der Reise. Der Tote war offenbar Diabetiker, dem das Insulin ausgegangen war. Das Rote Kreuz versorgte die Überlebenden medizinisch. Beamte brachten das Boot nach Portocolom.

In diesem Jahr haben Beamte der Guardia Civil insgesamt 36 Boote mit Migranten abgefangen. Die Polizei hat 21 Personen, denen vorgeworfen wird, die irreguläre Einwanderung unterstützt zu haben, festgenommen. Es steht zu befürchten, dass Banden aufgrund des niedrigeren Strafmaßes für Minderjährige und der leichten Rekrutierung verstärkt Jugendliche mit Navigationskenntnissen anheuern. Die Untersuchungen dauern an. /iho