Sechs Migrantenboote vor Mallorca und Formentera entdeckt

Die Boote wurden seit der Nacht auf Dienstag (11.4.) ausgemacht

Auf Cabrera zurückgelassene Migrantenboote.

Auf Cabrera zurückgelassene Migrantenboote. / Foto: DM (Archiv)

MZ

Nach einer mehrwöchigen Pause sind wieder mehrere Migrantenboote an der Küste von Mallorca und Formentera angekommen. Gezählt wurden seit der Nacht auf Dienstag (11.4.) bislang sechs, wie die Delegation der Zentralregierung auf den Balearen am Mittwochmorgen mitteilte.

Das erste Boot wurde gegen 4.45 Uhr rund eine Seemeile nordwestlich von Cabrera an der Südküste von Mallorca gesichtet. An Bord waren 19 Menschen aus Afrika, deren Gesundheitszustand als gut beschrieben wurde. Im Einsatz waren Seenotrettung und Guardia Civil.

Drei Boote im Laufe des Vormittags

Am Morgen um 7.30 Uhr folgte dann ein zweites Boot mit 18 Personen an Bord, diesmal südöstlich von Cabrera. In kurzem zeitlichen Abstand wurden dann im Laufe des Vormittags drei weitere "pateras" ausgemacht, um 8.05 Uhr ein Boot mit 23 Personen nahe Cabrera, um 9.15 Uhr eines mit 27 Personen, das südöstlich von Mallorcas Küste gesichtet wurde, um 9.35 Uhr dann ein weiteres auf der Nachbarinsel Formentera, in Cala Codolar. An Bord waren in diesem Fall 24 Personen.

Die Meldung einer sechsten "patera" folgte dann am Dienstagabend, erneut südöstlich von Mallorca mit noch einmal 23 Migranten. In diesem Fall waren neben der Seenotrettung auch Sicherheitskräfte aus Santanyí und Felanitx im Einsatz.

Boote per Radarsystem geortet

Geortet werden die Boote meist durch das Radarsystem SIVE (Sistema Integral de Vigilancia Exterior), das zu diesem Zweck auf dem Archipel von Cabrera installiert ist. Auf eine der "pateras" waren aber diesmal Fischer aufmerksam geworden, auf das Boot an der Küste von Formentera ebenfalls eine Privatperson.

In diesem Jahr kamen mehrere Migrantenboote Anfang Januar sowie dann wieder Ende Februar an. Im vergangenen Jahr waren es insgesamt 174 pateras mit 2.570 Menschen an Bord. Bei ihnen handelt es sich in der Mehrheit um junge Männer aus Algerien, zumeist stechen sie in Dellys in See. Weitere Routen führen von Westalgerien zum südspanischen Festland und von Ostalgerien nach Sardinien. /ff