Über 180.000 Migranten sind 2023 übers Mittelmeer nach Europa gekommen

Auf den Balearen sind im Laufe des Jahres bislang 63 Migrantenboote angekommen, auf denen 1.060 Menschen unterwegs waren

Migrantenboot blieb am Strand von Formentera

Migrantenboot blieb am Strand von Formentera / Pilar Martínez

dpa/MZ

Dem UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR zufolge sind in diesem Jahr bereits etwa 186.000 Menschen über das Mittelmeer in Europa angekommen. Von diesen seien mit 130.000 die meisten in Italien registriert worden, was einem Anstieg von 83 Prozent im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum entspreche. Dies erklärte die Direktorin des UNHCR-Büros in New York, Ruven Menikdiwela, am Donnerstag im UN-Sicherheitsrat.

Die Zahl der Vermissten und Toten im Zeitraum von Anfang Januar bis zum 24. September liege bei über 2500 Menschen, hieß es. Die internationale Migrationsorganisation IOM hatte kürzlich bereits von über 2700 Toten und Vermissten gesprochen.

Laut Vereinten Nationen legten die meisten Migrantinnen und Migranten mit mehr als 100.000 aus Tunesien ab, gefolgt von Libyen mit über 45 000. Neben Italien steuerten die Boote auch Griechenland, Spanien, Zypern und Malta an. Der starke Anstieg der Migrationszahlen hatte zuletzt zu Spannungen innerhalb der EU über Maßnahmen für ihre Begrenzung gesorgt.

So ist die Lage auf den Balearen

Auf den Balearen sind im Laufe des Jahres bislang 63 Migrantenboote angekommen, auf denen 1.060 Menschen unterwegs waren. Im Jahr 2022 waren deutlich mehr Migrantenbewegungen auf die Inseln zu verzeichnen. Laut der Vertretung der Zentralregierung kamen 174 Boote mit insgesamt 2.579 Passagieren an.

Die meisten Migrantenboote, die in Richtung Balearen starten, fahren an der algerischen Küste ab, viele in der Hafenstadt Dellys. Die Überfahrt ist nicht ungefährlich und dauert bei ruhiger See und perfekten Bedingungen schon mehrere Tage.

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