Deutscher Mallorca-Urlauber stirbt nach Balkonsturz in Cala Ratjada

Der 60-Jährige stürzte zehn Meter in die Tiefe

Ralf Petzold

Ralf Petzold

Ein deutscher Mallorca-Urlauber ist am Donnerstagabend (12.10.) nach einem Balkonsturz gestorben. Der Mann stürzte aus dem dritten Stock eines Hotels in Cala Ratjada. Die Guardia Civil ermittelt nun.

Wie ein Sprecher der Polizei der MZ bestätigte, kam es gegen 21 Uhr im Hotel Illot Park zu dem Unglück. Der Deutsche soll zuvor mit seiner Frau gestritten haben. Die Guardia Civil geht davon aus, dass der Mann gesprungen ist. Er stürzte etwa zehn Meter tief und schlug im Garten des Hotels auf. Der Notarzt versuchte 35 Minuten lang vergeblich, den 60-Jährigen wiederzubeleben.

Immer wieder kommt es auf Mallorca zu tödlichen Balkonstürzen. Das Phänomen ist als Balconing bekannt. Jahrelang war die britische Urlauberhochburg Magaluf bekannt dafür, dass betrunkene Urlauber abstürzten. Die Gründe dafür sind vielfältig. Manche sperrten sich aus und wollten über den Balkon ins Zimmer gelangen. Andere springen vom Balkon in den Pool. Oft scheitern die waghalsigen Aktionen. Nach vielen Kampagnen, die auf das Problem aufmerksam machen, gab es dieses Jahr erstmals kein Todesopfer in Magaluf.

Hier finden Sie Hilfe bei Selbstmordgedanken

Seit über 30 Jahren gibt es auf den Balearen das Telefon der Hoffnung, das „Teléfono de la esperanza". Auf dem spanischen Festland wurde es vor 46 Jahren eingeführt. Mehrere ehrenamtliche Mitarbeiter, die zuvor psychologisch geschult werden, sitzen in einem Büro nahe des Parc de ses Estacions in Palma de Mallorca, hören zu oder spenden Trost.

Wer Hilfe oder jemanden zum Zuhören braucht, kann sich jederzeit unter der Nummer 971-46 11 12 an das „Teléfono de la esperanza" wenden. Wer kein Spanisch spricht, kann die Telefonseelsorge in Deutschland kontaktieren. (0800/111 0 111 und 0800/111 0 222). Telefonisch funktioniert das von Mallorca aus nicht. Unter www.telefonseelsorge.de gibt es aber eine Online-Beratung.