Mord an einem Deutschen am Ballermann auf Mallorca: Es ging um 1.200 Euro

Der Täter, ein 27-Jähriger aus Berlin, war schon früher durch aggressives Verhalten aufgefallen. Er wird am Sonntag dem Haftrichter vorgeführt

An der Stelle, an der das Opfer starb, wurde mittlerweile ein kleiner Altar aufgebaut.

An der Stelle, an der das Opfer starb, wurde mittlerweile ein kleiner Altar aufgebaut. / DM

J.F. Mestre

J.F. Mestre

Zwei Tage nach dem Mord an einem Deutschen an der Playa de Palma werden neue Hintergründe über das Motiv bekannt. Wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" aus Polizeikreisen erfuhr, hatte der Täter, ein 27-jähriger Berliner, sein späteres Opfer in dessen Restaurant zur Rede gestellt. Offenbar ging es um Schulden in Höhe von 1.200 Euro. Zeugenaussagen zufolge könnten diese im Zusammenhang mit einem Drogendeal gestanden haben. Der Vorfall hatte sich in der Nacht auf Freitag (20.10.) gegen zwei Uhr morgens ereignet.

Der Lokalbetreiber, José M. R., war nicht bereit oder nicht in der Lage, diese Summe zu begleichen. Dies führte zum Streit zwischen den beiden Männern. Sie verließen das Lokal und führten die Auseinandersetzung auf der Straße weiter. Dort zückte der Berliner ein Messer und stach mehrfach auf den 37-Jährigen ein. Ein Stich traf das Herz. José M.R. brach zusammen und verstarb noch bevor die herbeigerufenen Rettungskräfte eintrafen.

Täter war für sein aggressives Verhalten bekannt

Obwohl es keinerlei Zweifel daran gibt, wer der Täter ist, führt die Polizei die Ermittlungen weiter und befragte auch am Samstag noch mehrere Augenzeugen. Einige von ihnen erklärten, der 27-Jährige sei für sein aggressives Verhalten bekannt.

Auch gegenüber der MZ hatten sich mehrere Personen ähnlich geäußert. „Ich hatte selber mit dem mutmaßlichen Täter eine Auseinandersetzung vor sechs Wochen in meiner Cocktail-Bar an der Playa de Palma", erzählte etwa "Goodbye Deutschland"-Auswanderer Sohel Abdoulkhanzadeh, der das "Chucca" betreibt, nach dem Mord. "Er wurde frech und hat mir gedroht, woraufhin ich ihn sofort in die Schranken gewiesen habe. Dabei habe ich festgestellt, dass er ein Messer bei sich trug. Jetzt wird mir klar, was ich für ein Glück hatte."

Laut "Diario de Mallorca" wird der Berliner im Laufe des Sonntags dem Haftrichter vorgeführt. /pss