Ankunft von Migrantenboot an der Südküste von Mallorca gefilmt

Die "patera" kam gegen Sonntagmittag (17.3.) bei Colònia de Sant Jordi an

Ankunft des Boots.

Ankunft des Boots. / X @JUANGOMILA70

Redaktion MZ

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Dass Migrantenboote an der Küste von Mallorca ankommen, ist keine Seltenheit. Am Sonntag (17.3.) aber wurde die Ankunft von einem Passanten gefilmt. Zu sehen ist auf dem Video im sozialen Netzwerk X (ehemals Twitter), wie ein Dutzend Personen von Bord geht, daruner offenbar auch ein Kind und eine Frau. Die Migranten verlassen nacheinander mit Rucksäcken das Boot und entfernen sich über die Küstenpromenade.

Das Boot kam nach Angaben des Passanten auf X gegen Mittag an der Küste bei Colònia de Sant Jordi an. Inzwischen wurde dies auch von der Delegation der Zentralregierung auf den Balearen bestätigt. Demnach wurden gegen 11.30 Uhr im Gebiet der Cala Galiota sieben Personen aus dem Maghreb aufgegriffen. Ihr Gesundheitszustand wurde als gut angegeben.

Weitere Boote am Sonntag

Es ist das dritte Boot, das im Laufe des Sonntags die balearische Küste erreichte. Nach einer "patera" mit 18 Personen an der Küste von Formentera, die gegen 3.30 Uhr aufgegriffen wurde, kam es gegen Mittag zu einer weiteren Sichtung vor Cabrera, in diesem Fall von einem Boot mit 22 Personen an Bord.

Zahl der Migrantenboote rückläufig

Im Jahr 2023 waren rund um die Balearen 128 Boote mit 2.278 Menschen an Bord an der balearischen Küste aufgegriffen worden. Der Trend ist damit rückläufig: 2022 waren es 176 Boote mit insgesamt 2.579 irregulären Einwanderern.

Nicht alle Boote werden von den Behörden erfasst. Die Überfahrt ist auch auf dieser Mittelmeer-Route gefährlich, immer wieder kommen dabei Migranten ums Leben. Die aufgegriffenen Migranten werden, sofern volljährig, von Mallorca und Ibiza aus aufs spanische Festland überstellt, um in ihre Heimatländer abgeschoben zu werden. In der Praxis können viele von ihnen jedoch weiterziehen - ihr Ziel ist häufig Frankreich, Belgien oder Großbritannien. Die wenigsten wollen in Spanien bleiben.

In den vergangenen Jahren haben die zuständigen Behörden festgestellt, dass sich das Profil der Migranten verändert hat: Die Mehrheit derjenigen, die mit dem Boot kommen, sind nach wie vor Algerier, es sind aber immer mehr Menschen aus Ländern südlich der Sahara dabei. Bis 2020 war neben Algerien Nachbarland Marokko die zweithäufigste Herkunftsregion. Seit 2021 steht die zentralafrikanische Republik Guinea mit 30 Prozent der Einreisen an zweiter Stelle.