Boss von Mallorcas wichtigster Gewerkschaft wirft das Handtuch

Hintergrund der Führungskrise bei der UGT auf den Balearen sind interne Spannungen

Lorenzo Navarro.

Lorenzo Navarro. / Mielniezuk

Die wichtigste Arbeitervertretung auf Mallorca, der Gewerkschaftsbund UGT-Balears, ist nach internen Querelen und dem Rücktritt des Generalsekretärs auf den Inseln, Lorenzo Navarro, am Dienstagvormittag (13.2.) in eine Führungskrise geschlittert. Bis auf Weiteres soll nun eine kommissarische Geschäftsführung das Ruder übernehmen.

Navarro stand seit März 2021 dem balearischen Gewerkschaftsbund vor. Im vergangenen Jahr kam es dann zu immer mehr Spannungen in der Organisation, und zwar zwischen den Gewerkschaften für den Dienstleistungssektor (Tourismus, Handel, Transport) einerseits und denjenigen für öffentliche Verwaltung, Industrie und Bauwesen sowie Rentenwesen andererseits.

Die Lage eskalierte auf einer Sitzung Ende vergangenen Jahres, als vier der acht Vorstandsmitglieder zurücktraten. Dies sollte eigentlich den Rücktritt von Navarro bewirken. Der verbliebene Vorstand machte aber vorerst weiter.

Nun haben die Kritiker des Generalsekretärs eine Sitzung für Donnerstag einberufen, um die verbliebenen Vorstandsmitglieder zum Rücktritt zu bewegen. Daraufhin schmiss Navarro das Handtuch. In seinem Rücktrittsgesuch vom Dienstag kritisiert er die Vorgänge als "bedauerliches Spektakel".

Inwieweit neben persönlichen Spannungen und Machtkämpfen auch inhaltiche Differenzen bei dem Streit eine Rolle spielten, wurde nicht bekannt. Die Auswirkungen der Krise sind schwer abzusehen, zumindest stehen aktuell keine Tarifverhandlungen im Tourismussektor an: Die Branchenvertreter einigten sich Anfang vergangenen Jahres auf einen zweijährigen Tarifvertrag. /ff