Spanische Regierung hebt Mindestlohn an – und auch Rentner bekommen mehr Geld
Auf Mallorca und im Rest des Landes müssen Arbeitnehmer ab sofort mindestens 1.080 Euro im Monat verdienen
Miguel Ángel Rodríguez, Gabriel Ubieto
Auf Mallorca und im Rest von Spanien steigt der gesetzliche Mindestlohn. Das hat Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez am Dienstag (31.1.) angekündigt. Vollzeit beschäftigte Arbeitnehmer, die das ganze Jahr über angestellt sind, sollen künftig mindestens 14 Gehaltszahlungen à 1.080 Euro brutto im Jahr beziehen, statt wie bisher 1.000 Euro. Das sind acht Prozent mehr. Von der Erhöhung dürften rund drei Millionen Arbeitnehmer in ganz Spanien profitieren.
Der Beschluss ist ein Ergebnis aus Regierungsverhandlungen mit den beiden großen Gewerkschaften des Landes, CCOO und UGT. Die Erhöhung gilt rückwirkend zum 1. Januar. Jene Unternehmen, die ihren Beschäftigten bisher weniger gezahlt haben, müssen den Angestellten ausgleichend für Januar einen kleinen Bonus zahlen.
Deutlich weniger als in Deutschland
"In den vergangenen zehn Jahren sind die Preise um rund 17 Prozent angestiegen, während die Gehälter durchschnittlich nur um etwa 10,6 Prozent stiegen", so Sánchez. Im internationalen Vergleich liegen die Gehaltserhöhungen in Spanien im Mittelfeld – in Frankreich wurde der Mindestbruttolohn nur um 6,6 Prozent erhöht, in Deutschland dagegen um 22 Prozent.
Es dürften vor allem Frauen, junge Leute, Migranten und Angestellte kleiner Firmen sein, denen die Erhöhung des Mindesteinkommens zugutekommt. Denn in der Regel sind sie es, die die geringsten Gehälter beziehen.
Auch die Renten steigen
Auch die Rentner können sich über etwas größere Summen auf ihrem Rentenbescheid freuen: sie steigen dieses Jahr um 8,5 Prozent an, genau wie die Teuerungsrate 2022. Die Bezüge der Beamten steigen lediglich um 3,5 Prozent.
Seit Beginn der Legislaturperiode hat der Linkspakt in der Zentralregierung den gesetzlichen Mindestlohn von 900 Euro im Jahr 2020 um insgesamt 20 Prozent angehoben. /somo
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