Hotels an der Playa de Muro auf Mallorca gehen das Luftmatratzen-Problem an

Urlauber lassen Jahr für Jahr tonnenweise gebrauchte Luftmatratzen zurück. Statt im Müll zu landen, sollen sie jetzt weiterverarbeitet werden - so eine zum Weltumwelttag präsentierte Initiative

Nach dem Plantschen können Urlauber an der Playa de Muro ihre Luftmatratzen bei ihrer Abreise bei den Hotels abgeben.

Nach dem Plantschen können Urlauber an der Playa de Muro ihre Luftmatratzen bei ihrer Abreise bei den Hotels abgeben. / dpa

Simone Werner

Simone Werner

Am 5. Juni ist Weltumwelttag. Die Vereinigung der Hotels an der Playa de Muro hat das am Montag (5.6.) zum Anlass genommen, das Luftmatratzen-Problem auf Mallorca anzugehen. Statt nach Ende des Urlaubs im Müll zu landen, sollen Strandutensilien künftig eingesammelt und weiterverarbeitet werden. Das "Renetas" genannte und mit Einnahmen aus der Touristensteuer finanzierte Projekt soll zudem durch das sogenannte "Upcycling" auch noch Arbeitsplätze schaffen.

Wenn die Luftmatratze auf Mallorca bleibt

Die meisten Urlauber auf Mallorca nehmen ihre, oft vor Ort gekauften Luftmatratzen nicht mit zurück in ihr Heimatland. Stattdessen stopfen sie die "colchonetas" und sonstiges Wasserspielzeug bestenfalls in die Mülltonnen am Strand. Laut Schätzung der Initiatoren kommen so alleine im Gebiet der Playa de Muro im Norden von Mallorca pro Jahr mehrere Tonnen Plastikmüll zusammen. Auf den Balearen sollen es pro Jahr sogar über 8.000 Tonnen sein.

Die Tatsache, dass Luftmatratzen aus Vinyl oder PVC bestehen, erschwert ihre Wiederverwendung. Da es sich nicht um Verpackungen handelt, können Urlauber sie zudem nicht einfach in die Gelbe Tonne werfen. Durch die neue Initiative soll nun der Lebenszyklus der Luftmatratzen verlängert werden, indem die Luftmatratzen zu anderen Produkten weiterverarbeitet werden. Durch Upcycling wollen die Hoteliers aus ihnen etwa Schürzen, Taschen, Etuis oder Necessaires machen. Die neu entstandenen Produkte sollen dann direkt von den Hotels vermarktet werden. Dadurch wird der Kreislauf geschlossen:

Das Werbeplakat der Initiative auf Spanisch.

Das Werbeplakat der Initiative auf Spanisch. / Hoteliersvereinigung Playa de Muro

Schulungen, Kampagnen, Investitionen

Anlässlich der neuen Initiative soll es zudem vier verschiedene Arten von Aktivitäten geben:

  • Umweltschulungen für die Mitarbeiter der Hotels der Hotelvereinigung Playa de Muro 
  • Dreisprachige Kampagnen zur Sensibilisierung der Urlauber für die Problematik rund um die Luftmatratzen und die Lösungen, die durch die Initiative gefunden werden sollen
  • Investition in die Anpassung von Räumen (Material und Ausrüstung) für die Lagerung und Rücknahme von gebrauchten Matratzen
  • Dienste für die Abholung und Wiederverwertung der Luftmatratzen

Für die Initiative bekommt die Hoteliersvereinigung Unterstützung vom Unternehmen AnySolution und dem Centro Especial de Empleo Recoart.

Durch das neue Projekt sollen die durch Luftmatratzen generierte Abfälle 2023 um 60 bis 80 Prozent reduziert werden. In den Folgejahren soll es rund um die Playa de Muro gar keine Abfälle mehr durch "colchonetas" geben. Geplant sei zudem die Schulung von 300 Mitarbeitern der 30 Hotels und anderen Unterkünften, die der Vereinigung angehören. Urlauber, die sich während ihres Urlaubs eine Luftmatratze gekauft haben, können diese künftig einfach bei den Hotels abgeben. Weitere Infos zu dem Projekt unter https://www.playademuro.net und https://www.instagram.com/playademuro_mallorca/