Flughafen-Coup wie auf Mallorca? Passagiere flüchten nach Notlandung in Barcelona
28 Passagiere sprangen aufs Rollfeld, nachdem eine schwangere Frau vorgegeben hatte, dass die Wehen begonnen hatten
DM
Zwischenfall am Flughafen Barcelona: Ein Flugzeug mit 228 Passagieren an Bord, das von Casablanca auf dem Weg nach Istanbul war, ist in den frühen Morgenstunden des Mittwochs (7.12.) in der katalanischen Hauptstadt notgelandet. Grund war, dass eine schwangere Passagierin behauptet hatte, dass die Wehen eingesetzt hätten.
Als das Flugzeug am Boden war und die herbeigerufenen Ärzte hereinkamen, sprangen 28 Personen auf das Rollfeld und liefen weg. 14 von ihnen konnten relativ schnell von der Guardia Civil eingefangen werden. Unter ihnen war auch die schwangere Frau.
Frau hatte keine Wehen
Die Frau wurde wegen Störung der öffentlichen Ordnung festgenommen, nachdem eine Untersuchung im Krankenhaus ergeben hatte, dass die Wehen keinesfalls eingesetzt hatten. Fünf der Passagiere, die den Fluchtversuch unternommen hatten, setzten die Reise im Flieger der türkischen Airline Pegasus später fort, nachdem die Kabinenbesatzung einer Weiterreise nicht widersprochen hatte.
Die übrigen festgenommenen Passagiere wurden den Abschiebebehörden überstellt. Sie besitzen nicht die notwendigen Papiere, um sich legal in Spanien aufzuhalten.
Parallelen zum Flughafen-Coup auf Mallorca
Die Aktion erinnert stark an den Flughafen-Coup, der am 5. November 2021 auf dem Airport Mallorca stattfand. Damals musste ein Flieger von Air Arabia notlanden, da ein Passagier an Bord vorgegeben hatte, sich aufgrund seiner Diabetes-Erkrankung schlecht zu fühlen. Es handelte sich ebenfalls um einen Flug von Casablanca nach Istanbul.
Am Flughafen wurde der angebliche Diabetiker von einem Krankenwagen abgeholt. Eine Gruppe junger Männer nutzte die Gelegenheit, um an der Besatzung vorbei aus dem Flugzeug zu stürmen und in der Nacht zu verschwinden. Die Bilder der Marokkaner auf dem Rollfeld machten tagelang nationale und internationale Schlagzeilen.
Vier der Getürmten sind bis heute untergetaucht. Die restlichen 21 wurden nach und nach in den folgenden Tagen und Monaten aufgespürt – teils auf der Insel, teils auf dem spanischen Festland. Mittlerweile sind die Ermittlungen abgeschlossen. Die festgenommenen Männer warten im Gefängnis von Palma auf ihren Prozess. /pss
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