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Inselrat auf Mallorca streicht 17.000 Gästebetten aus der Bettenbörse

Die Opposition läuft Sturm, doch angekündigt worden war dieser Schritt bereits im März

Inselrat auf Mallorca streicht 17.000 Gästebetten aus der BettenbörseDM

Kurz vor den Wahlen schnell noch ein wichtiges Anliegen eingetütet: Der Inselrat von Mallorca hat sich am Donnerstag (11.5.) darauf verständigt, 17.000 Gästebetten aus der Bettenbörse zu streichen. Diese waren ursprünglich für Hotels und die private Ferienvermietung gedacht. Das bedeutet, dass die Tourismusbranche auf Mallorca momentan um kein einziges Gästebett mehr wachsen darf.

Dieser Entschluss wurde im letzten Plenum vor Ende der Legislaturperiode gefasst, was die Opposition auf die Palme brachte. Man habe ein Jahr Zeit dafür gehabt und warte nun das letzte Plenum ab, schimpfte der PP-Kandidat für den Posten des Inselratspräsidenten, Llorenç Galmés. Mit dieser wahlkampftaktischen Entscheidung werde man das Leben vieler Familien "ruinieren", die vom Tourismus lebten.

Ankündigung bereits im März

Nun darf wohl auch diese Aufregung der PP eher unter den Vorzeichen des Wahlkampfs verstanden werden. Bereits im März 2023 hatte InselratspräsidentinCatalina Cladera angekündigt, dass keine neuen Gästebetten mehr auf Mallorca genehmigt werden und die in der Bettenbörse verbleibenden Plätze gestrichen werden. Damit erfüllt der Inselrat eine Vorgabe des neuen Tourismusgesetzes der Balearen.

Dieses fordert von den Inselräten ein Moratorium sowie für jede Insel ein Limit für Gästebetten. Grundlage dafür soll wiederum ein touristisches Rahmengesetz des Inselrats sein, das noch verfasst werden muss.

Auf Mallorca gibt es 430.000 Gästebetten

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Dieses klärt dann endgültig, wie viele Gästebetten auf Mallorca noch zur Verfügung stehen dürfen. Bis zum Frühjahr 2025 gilt ohnehin noch ein Moratorium für neue Gästebetten. Derzeit gibt es auf Mallorca rund 430.000 Gästebetten. Etwa 315.000 davon gehören zu Hotels, die restlichen sind in der privaten Ferienvermietung zu finden.

Im Prinzip hatte das balearische Umweltministerium den Inselrat lediglich aufgefordert, dass keine neuen Gästebetten in den touristisch saturierten Gebieten der Playa de Palma, Palmanova, Magaluf und Santa Ponça mehr vergeben werden dürfen. Doch auf der Insel ist der Konsens vor allem unter den Parteien des linken Spektrums groß, dass ein weiteres quantitatives Wachstum des Fremdenverkehrs der Insel nicht guttun würde. /jk

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