Was sich die Managerinnen der Riu-Hotels in Sachen Nachhaltigkeit vorgenommen haben

Die weltweit tätige Hotelkette investiert in nachhaltigen Tourismus. Nun stellte sie dazu ihren Jahresbericht vor

Catalina Alemany, Carmen Riu und Lola Trian stellten den Nachhaltigkeitsbericht vor (v. li.).

Catalina Alemany, Carmen Riu und Lola Trian stellten den Nachhaltigkeitsbericht vor (v. li.). / Riu

Isa Hoffinger

Isa Hoffinger

2022/2023 sollte alles noch viel besser werden: Weniger Plastikmüll, einen geringeren Wasserverbrauch, dafür noch mehr erneuerbare Energien strebte die mallorquinische Riu-Kette in ihren Hotels an. Das hatte die Konzernchefin Carmen Riu vor genau einem Jahr bei der Präsentation des letzten Nachhaltigkeitsberichts angekündigt. Am Freitag (14.7.) stellte sie nun, zusammen Catalina Alemany, der Direktorin für Gesellschaftliche Verantwortung (Corporate Social Responsability) und der Verantwortlichen für den Bereich Nachhaltigkeit, Lola Trian, der Öffentlichkeit im Hotel Riu Playa Park ihre neuen Ziele vor und legte Rechenschaft über bereits Erreichtes ab.

Mehr Schulungen

Transparenz zu schaffen ist der Hotelkette ein ebenso großes Anliegen wie Investitionen in die Ausbildung der Beschäftigten. Letztere sei der Schlüssel zur Nachhaltigkeit, das habe sie festgestellt, sagte Carmen Riu in ihrer Begrüßung. „Darum haben wir unser Supervisoren-Team um 33 Prozent vergrößert.“ 96 Hotels mit 99.065 Betten in 20 Ländern gehören zur Gruppe. Viele davon befinden sich in ärmeren Ländern, etwa auf Jamaica, auf Mauritius, in der Dominikanischen Republik oder in Mexiko, wo das Umweltbewusstsein durch Schulungen der Mitarbeiter erst stärker geweckt werden muss.

Möglichst viel grüner Strom

Ein „Jahr des Wandels“ sei das vergangene Jahr gewesen, sagte Carmen Riu weiter. Im ersten Halbjahr habe das Unternehmen noch mit den Auswirkungen der Pandemie zu kämpfen gehabt, dazu sei dann noch der Krieg in der Ukraine gekommen. Die damit einhergende Energiekrise habe noch deutlicher gemacht, wie wichtig es sei, in erneuerbare Energien zu investieren.

Der Stromverbrauch sei im Jahr 2022 insgesamt im Vergleich zum Vorjahr von 491.635 auf 712.858 Kilowatt pro Stunde angestiegen. Nach Möglichkeit werde der Bedarf mit erneuerbarer Energie gedeckt. Auch mehr Wasser benötigte die Hotelkette, da es im Vergleich zu 2021, als die Pandemie noch dafür sorgte, dass weniger Touristen kamen, vor allem ab Mitte 2022 wieder mehr Gäste gab. 10.926.382 Kubikmeter wurden verwendet, im Jahr 2021 waren es noch 6.965.503 Kubikmeter.

Im Bereich Corporate Social Responsibility fokussiert sich RIU derzeit auf die Förderung von Kindern. 42.636 Kindern und Jugendlichen konnten in diversen Projekten geholfen werden. Im Bereich Umwelt- und Klimaschutz habe man sich ebenfalls engagiert. 1.000 Korallen seien neu eingepflanzt worden. Auch im Tierschutz möchte die RIU-Gruppe weiter aktiv bleiben.

Regionale Lebensmittel und Frauenförderung

Die im balearischen Tourismusgesetz vorgesehene Versorgung mit Lebensmitteln von der Insel werde bei Riu bereits seit Längerem umgesetzt. Über die gesamte Hotelkette gesehen kämen 76 Prozent der verbrauchten Lebensmittel aus dem jeweiligen Land, in dem das Hotel steht. Künftig möchte man verstärkt lokale und nicht nur nationale Produkte anbieten. Auch bei der Frauenförderung sei noch etwas Luft nach oben. Insgesamt gesehen liegt der Anteil weiblicher Beschäftigter bei 44,6 Prozent, das ist fast die Hälfte. Bei Führungspositionen sieht das noch ganz anders aus. Nur 26,1 Prozent der Direktorenposten sind mit Frauen besetzt.