Flug-Chaos abgewendet: Kein Streik bei Eurowings am Flughafen Mallorca

Der Betriebsrat der Abfertigungsgesellschaft Wings Handling Palma hatte der Geschäftsführung vorgeworfen, das spanische Arbeitsrecht zu missachten

Patrick Schirmer Sastre

Patrick Schirmer Sastre

Der für August angekündigte Streik ist abgewendet: Wie die Fluggesellschaft Eurowings am Mittwoch (26.7.) mitteilte, ist man bei den Verhandlungen zu den Arbeitsbedingungen bei der Abfertigungsgesellschaft Wings Handling Palma zu einer Einigung gekommen. "Damit ist eine Streikgefahr mitten in der Sommer-Hochsaison vom Tisch und wir erwarten einen weiterhin reibungslosen Flugbetrieb auf den Strecken von und nach Mallorca", hieß es in einer Pressemitteilung.

Neue Verhandlungsrunden angekündigt

Der Sekretär des Betriebsrats von Wings Handling Palma bestätigte die vorläufige Einigung gegenüber der MZ. "Am Dienstag hat es ein Treffen vor dem Vermittlungs- und Schiedsgericht der Balearen, Tamib, gegeben", so Marcos Fernández. "Dabei haben wir uns auf eine gemeinsame Basis geeinigt, auf deren Grundlage wir den Streik abgesagt haben." Zu den Vereinbarungen gehört unter anderem die Ausweitung der Anzahl an unbefristeten Verträgen sowie Verbesserungen für die so genannten fijos discontinuos. Dabei handelt es sich um im Prinzip unbefristete Verträge, die allerdings nur für einige Monate im Jahr gelten.

Ab September werde es neue Verhandlungsrunden geben, so Fernández. Dort sollen dann mit der Geschäftsführung Verbesserungen in den Bereichen Gesundheitsvorsorge sowie Vereinbarung von Familie und Beruf behandelt werden.

Deshalb wollten die Mitarbeiter streiken

Der Betriebsrat der Handlinggesellschaft hatte Mitte Juli ganztägige Streiks für den 1., 3. und 4. August, sowie den 8.,10. und 12. August ausgerufen. Der Betriebsrat warf der Geschäftsleitung von Wings Handling Palma vor, das spanische Arbeitsrecht zu missachten. So würden frei werdende Stelle nicht durch unbefristete, sondern durch befristete Verträge ersetzt und diese nur in den seltensten Fällen verlängert. Zudem kritisieren die Mitarbeiter technische Mängel am Arbeitsplatz, die die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten gefährden. Dazu würden die Arbeitsplätze nur unzureichend auf Sicherheitsmängel überprüft.

Die Firma erbringt mit ihren 300 Mitarbeitern Assistenz- und Betriebsdienstleistungen für die Airline Eurowings.