Meliá-Chef Escarrer fordert: Tourismusgesetz der Linksregierung auf Mallorca muss bleiben

Der Hotelier sieht viele positive Aspekte in dem Gesetz. Derweil darf er sich über einen üppigen Gewinn im ersten Halbjahr 2023 freuen

Meliá-Chef Gabriel Escarrer

Meliá-Chef Gabriel Escarrer / Manu Mielniezuk

Europa Press

Der Vorsitzende und Geschäftsführer der mallorquinischen Hotelkette Meliá, Gabriel Escarrer, hat die neue balearische Ministerpräsidentin Marga Prohens aufgefordert, wesentliche Aspekte des Tourismusgesetzes beizubehalten. Das im vergangenen Jahr von der Linksregierung verabschiedete Regelwerk "hat viele positive Aspekte, auch wenn andere sicher noch verbesserungsfähig sind."

Escarrer erklärte, man solle weiter darauf setzen, die Balearen zu einem Vorreiter in den Bereichen Umweltschutz, soziale Standards und Zusammenarbeit von Privatfirmen und öffentlicher Verwaltung zu machen. Man müsse den Qualitätstourismus fördern, so der Hotelier.

Kampf gegen illegale Ferienunterkünfte

Dazu gehöre es auch, den Kampf gegen die illegalen Ferienunterkünfte fortzusetzen. "Ich bin nicht gegen Ferienunterkünfte an sich. Es ist ein Bereich des Tourismus, der existieren sollte. Aber ich bin gegen illegale Angebote. Wir alle müssen uns an Spielregeln halten, und die Balearen-Regierung sollte sehr streng mit solchen Sachen sein, da hier die Zukunft unseres Tourismusmodells auf dem Spiel steht."

Dass Escarrer wenige Wochen nach der Amtseinführung von Ministerpäsidentin Marga Prohens strenge Worte findet, ist beachtlich. Direkt nach der Wahl am 28. Mai hatten die Hoteliers noch euphorisch auf die Ablösung der Linksregierung reagiert.

Angesichts der unsicheren Lage nach der Spanien-Wahl bat er um "Stabilität, Stabilität und Stabilität." Gleichzeitig erhoffe er sich eine bessere Verteilung der Next-Generation-Fonds der EU im Bereich des Tourismus.

46,2 Millionen Euro Gewinn

Derweil kann sich Escarrer über ein äußerst ertragreiches erstes Halbjahr freuen. Insgesamt 46,2 Millionen Euro Nettogewinn verzeichnete Meliá in den ersten sechs Monaten des Jahres. Im vergangenen Jahr hatte der Gewinn zur Jahreshälfte 3,7 Millionen Euro betragen. Insbesondere auf dem asiatischen Markt sowie der Bereich des Messe- und Event-Tourismus (Mice) habe es ein deutliches Wachstum gegeben.

Die Inflation und die Zinsanhebungen hätten bislang keine negativen Auswirkungen auf das Geschäft gehabt, erklärte Escarrer. Für den Herbst erhoffe er sich vor allem einen Anstieg der Zahl der Städte- und Geschäftsreisen. /pss

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