Gästebetten-Moratorium auf Mallorca: Konservative zögern, ihr zentrales Wahlversprechen einzulösen
Ministerpräsidentin Marga Prohens erklärte, man halte das Moratorium für falsch. Eine sofortige Abschaffung könnte aber zu einem legalen Vakuum führen
Es war – ähnlich wie die Abschaffung der Erbschaftsteuer – ein zentrales Wahlversprechen der konservativen PP auf Mallorca: Das im Jahr 2022 von der linken Vorgängerregierung ausgerufene und bis 2025 geltende Moratorium auf neue Gästebetten einzukassieren. Doch seit dem Machtwechsel im vergangenen Jahr ist dahingehend noch wenig passiert.
Das sagt Marga Prohens
Und anscheinend wird das eine Weile so bleiben. Bei einem Treffen der Ministerpräsidentin Marga Prohens mit den Präsidenten der vier Inselräte ließ sich die Regierungschefin nicht auf einen Termin für die Aufhebung des Moratoriums festnageln. Prohens erklärte, man habe zwar prinzipiell die Absicht, die Schaffung von neuen Gästebetten zu ermöglichen, "damit der Tourismus nicht einigen wenigen vorbehalten bleibt". Gleichzeitig werde man aber keine unilaterale Entscheidung treffen, sondern die Maßnahmen mit den einzelnen Inselräten abstimmen.
Prohens erklärte, man halte das Moratorium für falsch. Eine sofortige Abschaffung könnte aber zu einem legalen Vakuum führen. Das wolle man auf jeden Fall vermeiden. Gleichzeitig unterstrich die Regierungschefin, dass die Abschaffung des Moratoriums nicht bedeute, dass fortan ungebremstes Wachstum stattfinden könne. "Auf den Balearen kommt es in bestimmten Momenten und an bestimmten Orten zur Überfüllung. Das ist weder für die Einwohner noch für die Urlauber wünschenswert."
Inselrat zögert bei den 17.000 abgeschafften Gästebetten
Auch der mallorquinische Inselratspräsident Llorenç Galmés vermied klare Worte bei der Frage, ob er die im Frühjahr 2023 von der linken Vorgängerregierung abgeschafften 17.000 Gästebetten reaktivieren wolle. Galmés betonte, man wolle an Qualität nicht an Quantität wachsen. Mallorca habe derzeit Probleme, die große Nachfrage adäquat zu bedienen. Dem sei man sich im Inselrat bewusst und arbeite bereits an einer Lösung. "Wir wollen einen Tourismus, der die Menschen respektiert, die hier leben", so der konservative Inselchef. /pss
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