Jetzt haben sie es schwarz auf weiß: Bauchi (Georg Berres), Stephanie G., Michael H., Daniel G. und Nadine G. müssen inerhalb von zehn Tagen die Finca von Boris Becker bei Artà verlassen. Ein Gericht in Manacor (erste Instanz) urteilte am Freitag (4.10.), dass die Gruppe das Anwesen widerrechtlich besetzt hat.

Zudem soll jeder der "okupas", wie Immobilien- und Landbesetzer in Spanien genannt werden, insgesamt 480 Euro Strafe zahlen, berechnet auf Grundlage eines Tagessatzes von 4 Euro. Das Gericht beruft sich auf Artikel 245.2 des Strafrechts (Código Penal). Im Falle der Nichtzahlung droht eine Gefängnisstrafe von höchstens zwei Monaten.

Bis auf Michael H., der in Deutschland verweilt und sich von seinem Anwalt vertreten ließ, holten sich alle Angeklagten persönlich das Urteil ab und mussten es auch unterschreiben. Ans Aufgeben denkt Bauchi aber nicht. "Wir legen Einspruch ein und bleiben definitiv", sagte er der MZ. Er wolle eine Gegenoffensive starten und einen "Run auf von Banken besetzte Objekte starten, die 'abandonados' sind, also definitv dem Verfall überlassen." Der medienerfahrene Besetzer ruft alle Obdachlosen dazu auf, es ihm gleichzutun. "Alle können sie uns nicht rauswerfen, so viele Richter gibt es nicht."

Als Kläger trat die Firma Goatbridge S.L. auf, deren Besitzer Boris Becker ist. Im Urteil heißt es, das für das Gericht kein Zweifel bestehe, dass die Firma Goatbridge S.L. Eigentümer der Finca ist. "Ebenso unstrittig ist, dass die Beschuldigten nicht das Recht haben, weiter in der Finca zu wohnen", erläutert Richter Javier Burgos Neira.

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