Mallorca Zeitung

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Mehr als eine griechische Taverne: Dieses Restaurant auf Mallorca überzeugt mit Kreativität

Das Palet in Palma bietet eine attraktive Auswahl spanischer, vor allem aber griechischer Küche

Der Klassiker schlechthin: Moussaka mit Salat. Martina Zender

Direkt hinter dem Park am Bahnhof in Palma liegt Griechenland. Nun ja, eher ein Restaurant, das mit Bildern dieses Landes, aber vor allem mit seiner Küche beste Werbung dafür macht: das Palet. Gestartet haben die beiden Betreiber – Stavros Gkouliamanis (Küche) und David Tarque (Service) – vor rund fünf Jahren als Café mit bocadillos. „Die wurden dann immer aufwendiger und kreativer“, erzählt Gkouliamanis. Immer mehr Gäste wünschten sich mehr Essen, das Café mutierte zum Restaurant.

Hamburger mit Halloumi-Käse und Pommes. Palet

Geboten werden zum einen griechische Speisen, zum anderen spanische und mediterrane Küche. Da darf auch ein cachopo (Schnitzel mit Schinken-Käse-Füllung) aus Asturien, der Heimat von Tarque, nicht fehlen. Ebenso wie zart geschmorte iberische Schweinebäckchen, ein nordspanisches Wildschweingulasch mit Pflaumen und Rotwein, Rühreier mit Garnelen und Pommes frites oder Kroketten. „Die griechische Küche ist in Spanien nicht so bekannt, daher bieten wir auch Spanisches“, meint David Tarque. „Aber wenn die Gäste einmal hier sind, sehen, riechen und probieren sie auch griechische Gerichte und werden meist zu Fans.“

Traditionsgerichte nach original Rezepturen

Vorrangig sind es Traditionsgerichte nach original Rezepturen wie etwa der Auberginen-Salat oder Tsatsiki: „Die schmecken ganz klassisch am besten.“ Doch Koch Gkouliamanis ist auch fantasievoll, er „spielt“ mit hiesigen und griechischen Zutaten und entwickelt so individuelle Gerichte. „Wir nutzen etliches von der Insel wie Gemüse, Obst und Fleisch, aber vieles beziehen wir auch von einem griechischen Importeur aus Barcelona.“ Dazu gehören Feta- und Halloumi-Käse, griechischer Joghurt, Pitabrot, die Reisnudeln Kritharaki, Weinblätter, einige Gewürze sowie Retsina und Ouzo.

Mit Reis gefüllte Weinblätter: Dolmadakia. | FOTO: PALET

Gkouliamanis hatte früher in Griechenland einen Online-Shop und ist somit eigentlich kein ausgebildeter Koch. Dafür habe ihn aber seine Großmutter sehr inspiriert, sagt er. Jahrelang kochte er für seine Freunde und sich, experimentierte, schaute Kochvideos, las Kochbücher und sammelte Erfahrungen bei Profiköchen. Daraus ist eine Leidenschaft geworden. „Das ist die beste Zutat“, findet Gkouliamanis.

Mit Reis gefüllte Weinblätter: Dolmadakia. Palet

Woher kommt der Name des Lokals?

Auch Tarque hatte früher eher wenig mit der Gastronomie zu tun, denn er ist studierter Tänzer, spezialisiert auf Flamenco. Früher trat er auf den Showbühnen von Son Amar, dem Casino und in Es Fogueró auf. „Doch wir dachten von Beginn an, dass ein eigenes Café-Restaurant für uns ideal wäre, zumal man mit 40 sowieso zu alt als Tänzer ist“, sagt Tarque.

Das Restaurant Palet in Palma MARTINA ZENDER

Ihr Lokal samt Terrasse, in Handarbeit selbst sehr kreativ mit Paletten und Holzkisten eingerichtet, wirkt gemütlich und warm. „Wir haben 40 Paletten verbaut“, so Tarque, „daher rührt auch der Name des Lokals, denn wir wollten keinen rein griechischen Namen à la Athen, Olympia oder Diogenes, sondern etwas Neutrales, denn wir sind ja keine griechische Taverne in dem Sinne, sondern eine Mischung.

Melizanosalata: Auberginensalat mit Pitabrot. Martina Zender

Was auf der Karte steht

Weiter geht es mit den Speisenbeispielen: Eine feine, zudem vegane Vorspeise ist die Hummus-ähnliche Creme aus weißen Bohnen mit karamellisierten Zwiebeln und Kapern obenauf. Es ist eine in ganz Griechenland bekannte Spezialität der Insel Santorini. Schmackhaft auch die Tomaten-Zucchini-Fetakäse-Bällchen mit griechischem Joghurt, der auch die Yaourtlu Kebab krönt (Hackfleischspieße), die auf Pitabrot liegen, dazu gibt es Pommes frites.

Bohnen-Hummus mit Zwiebeln und Kapern. Martina Zender

Der Melitzanosalata (Auberginen-Paprika-Salat) ist ebenso gut wie die mit gewürztem Reis gefüllten Dolmadakia (Weinblätter), die mit Tsatsiki (Joghurt-Gurken-Creme) gereicht werden. Der Kritharaki-Auflauf (Nudeln in Reis-Optik) ist angereichert mit Huhn, Mahón-Käse und Tomatensauce. Und natürlich dürfen Moussaka, dieser Hackfleisch-Aubergine-Kartoffel-Auflauf mit Bechamelsauce, und die zarten, gut gewürzten Souflaki-Spießchen nicht fehlen. Die Preise sind fair, ein günstiges Mittagsmenü mit Auswahlmöglichkeit (Mo.–Fr. 13,90 Euro, Wochenende 16,90 Euro) sowie ein rein griechisches Menü für 19,90 Euro ergänzen das Angebot (Vorspeisen 6–13 Euro, Hauptgerichte 12–18 Euro, Desserts 4,50–6 Euro).

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