Als Spaniens König Felipe VI. in seiner Kindheit Sommer für Sommer nach Mallorca kam, da waren es für den heutigen Regenten wahre Ferien: Zwei Monate blieben seine Eltern mit ihm für gewöhnlich auf der Insel – genug Zeit zum Segeln, Sonnen und Entspannen, zusammen mit Geschwistern, Cousins und Einheimischen aus dem Yachtclub. Kein Wunder also, dass sich der Monarch der Insel noch immer verbunden fühlt. Doch die Zeiten haben sich geändert: Der Aufenthalt der Königsfamilie im Marivent-Palast in Palma de Mallorca wurde mit den Jahren immer kürzer, der Zeitplan durchgetakteter. Diesmal bleiben Felipe, seine Frau Letizia und seine Töchter Leonor und Sofía nur zehn Tage. Und die sind voller Termine.

„Königin Letizia und die Töchter haben gar nicht die Möglichkeit, wie Felipe engere Freundschaften und Kontakte vor Ort zu knüpfen. Die Rahmenbedingungen, unter denen sie Mallorca kennenlernen, sind ganz andere als einst bei Felipe. Kein Wunder, dass Letizias Mallorca-Beziehung nicht so innig ist“, sagt Vanessa Sánchez. Seit Jahren beobachtet die Reporterin für die MZ-Schwesterzeitung „Diario de Mallorca“ die Besuche der Königsfamilie. Auch dieses Mal haben die Regenten eine volle Agenda, seit sie am Samstag (31.7.) auf der Insel ankamen: Nach einer ersten Ausfahrt im Rahmen der Regatta Copa del Rey am Sonntag traf Felipe am Montag mit den Verantwortlichen der politischen Institutionen auf den Balearen zusammen, am Dienstag mit Spaniens Premier Pedro Sánchez. Letizia nahm bereits am Sonntag bei der Preisverleihung des Atlàntida Film Fest teil.

Am Mittwoch besuchte die ganze Familie das Kloster Lluc und Umgebung. Hier entstand auch das erste Foto, das alle vier zusammen zeigt. „Man merkt, dass Felipe in den vergangenen Jahren darauf drängt, nicht abgeschottet im Marivent-Palast zu posieren, sondern es vorzieht, dass er und seine Familie sich bewusst an emblematischen Orten auf der Insel ablichten lassen“, so Königs-Expertin Vanessa Sánchez.

Das könnte Sie interessieren:

Überhaupt seien die Sommerbesuche der Königsfamilie auf Mallorca nach wie vor eine ideale Möglichkeit, das Königshaus so volksnah und familiär wie möglich darzustellen. „Hier werden der Öffentlichkeit entspannte Könige in Sommerstimmung präsentiert“, so Sánchez. Dass nicht alles immer so reibungslos abläuft, zeigt sich eher zwischen den Zeilen. Gerade zwischen Letizia und Altkönigin Sofía, die keinen Sommer auf Mallorca auslässt. „Für Letizia ist es eben auch ein Besuch bei der Schwiegermutter, und dass das Verhältnis der beiden angespannt ist, wissen wir spätestens seit 2018.“ Damals, während der Ostermesse in Palmas Kathedrale, kam es zu einer subtilen, aber unübersehbaren Rangelei unter den Frauen.

Beide bemühten sich daraufhin zunächst, Harmonie zu suggerieren: Im Sommer 2018 gingen Letizia und Sofía gemeinsam auf dem Mercat de l’Olivar in Palma einkaufen. Schon 2020 aber gab es wieder kein gemeinsames Bild der beiden Königinnen auf Mallorca, selbst Felipe ließ sich nicht mit seiner Mutter ablichten. Zu frisch war und ist der Skandal um Altkönig Juan Carlos. „Felipe ist bemüht, sich in der Öffentlichkeit deutlich von seiner Herkunftsfamilie abzugrenzen“, so Sánchez. Auch während des kurzen Sommerurlaubs.