Die Gemeinde Sineu im Zentrum von Mallorca hat den Weg frei gemacht, damit das ehemalige Nonnenkloster der Schwestern der Barmherzigkeit zu einem Hotel umgewandelt werden kann. Die Verwaltung gab damit einem Antrag der Haupteigentümerfamilie Dameto statt. Diese hatte argumentiert, mit einer Umwidmung könne man dem Verfall der Immobilie vorbeugen.

Auf den insgesamt 1.680 Quadratmetern des Gebäudes sollen 15 Zimmer mit 30 Gästebetten entstehen. Eigentlich hätte man laut dem touristischen Rahmengesetz PIAT bis zu 48 Betten schaffen können. Die Projektleitung hat sich aber dagegen entschieden, um die architektonischen Eigenheiten des Gebäudes zu bewahren.

Das Gebäude erfüllt mehrere Voraussetzungen, die eine solche Umwidmung ermöglichen, unter anderem, dass es vor 1940 errichtet wurde und als historisches Gebäude katalogisiert ist. Der Antrag auf die Umwidmung wurde bereits vor mehreren Monaten gestellt und ist somit nicht vom Moratorium auf neue Gästebetten betroffen, das im vergangenen Monat im Rahmen des neuen Tourismusgesetzes erlassen wurde.

Das Kloster der Schwestern der Barmherzigkeit steht seit 2012 leer, nachdem die letzten beiden Nonnen das Kloster verlassen hatten. Zuvor hatte der Orden 149 Jahre in der Gemeinde seine Vertretung gehabt. Zweieinhalb Jahre später wurde die Immobilie für 1,1 Millionen Euro zum Verkauf angeboten, aber es wurde kein Käufer gefunden. Aktuell gehört das Gebäude zu 60 Prozent der Familie Dameto und zu 40 Prozent der Pfarrgemeinde Sineu.

Gottesdienste im alten Königspalast

Direkt gegenüber tut sich derweil auch etwas im ehemaligen Königspalast von Sineu, wo bis 2016 Nonnen des Ordens der Konzeptionistinnen lebten. Die Kapelle des Palastes war 2015 bei einem Brand zerstört worden. Am Sonntag (13.3.) wird sie um 18.30 Uhr im Rahmen einer Messe zum ersten Mal wieder der Öffentlichkeit zugänglich sein. Den Gottesdienst leitet der Bischof von Mallorca, Sebastià Taltavull. Danach sollen regelmäßig am Mittwoch und Freitag um 19 Uhr Messen abgehalten werden.

Der Palast war 1309 von König Jaume II. errichtet worden und 1583 zum Kloster umgewandelt worden. Im Jahr 2021 wurde angekündigt, dass kolumbianische Nonnen in das zuvor fünf Jahre lang leerstehende Gebäude einziehen sollten. Dieser Plan wurde aus bislang unbekannten Gründen schließlich nicht umgesetzt. Der Bürgermeister von Sineu, Tomeu Mulet, äußerte gegenüber Medien die Hoffnung, in Zukunft auch andere Teile des riesigen Gebäudes für kulturelle Aktivitäten nutzen zu können, die mit religiösen Werten vereinbar seien. /pss