Ein eintägiger Warnstreik hat den Flugbetrieb an den beiden größten Airports Nordrhein-Westfalens stark beeinträchtigt. In Köln/Bonn kam er am Montag (27.2.) fast komplett zum Erliegen, nach Unternehmensangaben fanden von den ursprünglich geplanten 136 Flugbewegungen nur 2 statt. Eine Landung aus Wien und ein Start zurück in die österreichische Hauptstadt sollten durchgeführt werden. Die meisten Flüge wurden annulliert, andere umgeleitet - das heißt, dass Passagiere für den Abflug zu einem anderen Airport fahren mussten oder woanders gelandet sind als vorgesehen. Ursprünglich hatte der Airport Köln/Bonn mit 15.000 Reisenden am ersten Tag der Woche gerechnet.

Nach Angaben des Verdi-Gewerkschaftssekretärs Özay Tarim vom Montagmorgen war der Warnstreik "sehr erfolgreich". "Es zeigt sich die Entschlossenheit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und dass sich die Arbeitgeber bewegen müssen." Die Warnstreik-Beteiligung schätzte Tarim am Flughafen Köln/Bonn in den betroffenen Bereichen auf 90 Prozent.

Das verlangen die Gewerkschaften

Verdi fordert 10,5 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst, und zwar mindestens 500 Euro monatlich. Es geht neben den Flughafenbeschäftigten im öffentlichen Dienst auch um Kitas, den Nahverkehr und Ämter - auch diese Bereiche wurden am Montag mancherorts in NRW bestreikt.

Separat zum Tarifstreit im öffentlichen Dienst dringt Verdi auf eine bessere Bezahlung der Beschäftigten von privatwirtschaftlichen Firmen an Flughäfen - hier geht es um die Menschen, die an Passagier-, Gepäck- und Frachtkontrollen arbeiten. In diesen Tarifgesprächen fordert Verdi deutlich höhere Zuschläge etwa für Sonntags- und Nachtarbeit.

Nur jeder vierte Flug in Düsseldorf

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Am größten Flughafen Nordrhein-Westfalens, Düsseldorf, waren die Auswirkungen des Warnstreiks ebenfalls spürbar. Auf der dortigen Anzeigentafel dominierte das Wort "annulliert". Von den eigentlich geplanten 330 Flugbewegungen sollte nur etwa jeder vierte stattfinden.

In Köln hatte es auch juristische Auseinandersetzungen zwischen dem Flughafen und Verdi um die Besetzung der Flughafenfeuerwehr gegeben. Am Ende einigten sich beide Seiten darauf, dass sie während des Warnstreiks 24 Mitarbeiter im Notdienst umfassen muss.