Eine halbe Stunde vor Abflug am Flughafen, keine Warteschlange, bequeme Sitze mit ausreichend Beinfreiheit: die 2021 gegründete Schweizer Fluggesellschaft Travelcoup bewirbt ihre neuen Flüge nach Palma de Mallorca mit "Luxus und Komfort von Anfang bis Ende". Das Unternehmen bietet ab dem 11. Juli von München und Zürich Flüge im sogenannten "Semi-Privatjet" an. Die Flüge von München aus sind an vier Tagen pro Woche geplant, von Zürich aus an drei Tagen. Die Maschine ist eine ERJ145 des Flugzeugbauers Embraer mit 22 Sitzen.

Das System ist dabei folgendes: Das Flugzeug ist klein genug, um im Privatjet-Flughafen zu landen. Daher umgehen Kunden die Sicherheitskontrollen, Menschenmassen und Warteschlangen im normalen Terminal. Nach dem Check-in geht es direkt in eine Lounge, hinterher ins Flugzeug. Dort sind die Sitze aus Leder, es gibt Snacks und Getränke. Das Unternehmen will die Lücke "zwischen der Business-Class klassischer Fluggesellschaften und einem Privatjet-Erlebnis" schließen.

Golftasche im Preis inbegriffen, Hunde zahlen extra

In anderen Worten: Travelcoup-Kunden können die Otto-Normalbürger im Flughafen umgehen. Von München aus kosten die Flüge nach Mallorca derzeit ab 792 Euro, von Zürich aus 695 Euro. Der Rückflug nach Zürich schlägt mit 720 Euro zu Buche, nach München geht es für 763 Euro. Neben Palma fliegt Travelcoup an zwei Tagen die Woche auch nach Ibiza. Eine Golftasche pro Person ist kostenlos, Hunde (oder ihre Halter) zahlen extra.

Reisen im Privatjet sind besonders umweltschädlich

Privatjets erleben in den vergangenen Jahren auf Mallorca einen Boom. Knapp 34.000 Flüge waren es 2022 auf den Balearen. Im Vergleich zu 2019 ist das ein Anstieg um 32 Prozent. Dabei gelten diese Flüge als viel umweltschädlicher als eine Reise im Linienflugzeug. Der CO2-Ausstoß pro Person ist ungleich höher.

Professor Stefan Gössling von der Linnaeus Universität im schwedischen Kalmar beschäftigt sich seit 25 Jahren mit den Klimaauswirkungen der Mobilität. Er sagte der MZ anlässlich eines Artikels zum Thema Privatjets: „Fünf bis sechs Stunden Flug im Privatjet entsprechen der CO₂-Jahresbilanz eines durchschnittlichen Europäers.“

Hier geht es zum vollständigen Artikel: