Umweltschützer demonstrieren vor dem Flughafen Mallorca gegen Privatjets

In Palma landen spanienweit die meisten Luxusflieger

Demonstration gegen Privatjets vor dem Flughafen Mallorca.

Demonstration gegen Privatjets vor dem Flughafen Mallorca. / Greenpeace

MZ

Umweltschützer haben am Dienstag (14.2.) auf Mallorcas Flughafen gegen die Vielzahl an Privatjets demonstriert. Am Sonntag (19.2.) soll eine weitere Demonstration auf Palmas Plaça d'Espanya folgen. Das geht aus einer Pressemitteilung von Greenpeace vom Mittwoch (15.2.) hervor.

An der Aktion sind Umweltschützer der Organisationen Greenpeace, Extinction Rebellion, Fridays for Future und Amigos de la Tierra beteiligt. Die Demonstranten fordern ein komplettes Verbot der Privatjets, Steuern für Vielflieger und eine CO2-Steuer nach dem Prinzip: "Wer die Umwelt verschmutzt, muss bezahlen".

"In Zeiten der Klimakrise wird die Bevölkerung aufgerufen, so weit es geht, Energie zu sparen. Da kann es nicht sein, dass die Superreichen weiterhin um die Welt jetten und uns ins Verderben stürzen", wird Greenpeace-Sprecher Francisco Javier Soto zitiert.

Die Privatjets sind zehnmal schlimmer als ein Linienflug

Die Jets würden pro Passagier und Kilometer 1,3 Kilogramm Kohlenstoffdioxid emitieren. "Das ist zehnmal mehr als ein Linienflug und 50 Mal mehr als eine durchschnittliche Zugfahrt in Europa", so die Pressemitteilung.

Mit 19.618 Starts und Landungen von Privatjets im Jahr 2022 steht Palma de Mallorca europaweit auf dem achten Platz. Der Inselflughafen liegt noch vor München und Berlin sowie spanienweit auf dem ersten Platz. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl an Starts und Landungen um drei Prozent gestiegen.

MZ-Report zu den Privatjets

Die MZ hatte vor zwei Wochen ihren Report den "Klimasündern" gewidmet. "Fünf bis sechs Stunden Flug im Privatjet entsprechen der CO₂-Jahresbilanz eines durchschnittlichen Europäers“, warnte in dem Bericht auch der deutsche Professor und Klimaexperte Stefan Gössling. Für den Boom der Privatjets sind auch die sinkenden Preise in der Branche verantwortlich. Charter-Anbieter machen es möglich, einzelne Plätze im Privatjet zu mieten. /rp