Die Stadtverwaltung von Palma hat am Dienstag (7.9.) bei der Balearen-Regierung sieben Wohnungen angezeigt, die auf Immobilienportalen sowohl zur Miete als auch zum Kauf angeboten werden und die nach Ansicht des Rathauses die Mindestanforderungen für die Erteilung der Bewohnbarkeitsbescheinigung nicht erfüllen. Man werde derlei Angebote weiter überwachen und rufe die Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sie zu melden, so die zuständige Stadträtin Neus Truyol (Linkspartei Més per Mallorca).
Die angeprangerten infraviviendas - drei stehen zur Miete, vier zum Verkauf -, die auf verschiedenen Immobilienportalen zu "exorbitanten" Preisen angeboten werden, gehören Banken, Immobilienagenturen und Privatpersonen. Den Eigentümern drohe ein Bußgeld zwischen 3.000 und 30.000 Euro, weil sie gegen die Wohnbarkeitsverordnung verstoßen haben, die eine Mindestfläche von 26 Quadratmetern vorschreibt, so Truyol. Sie vertraue darauf, dass nun das regionale Ministerium für Mobilität und Wohnungsbau tätig wird und ein Verfahren gegen die Eigentümer einleitet.
Eine der vom Rathaus angezeigten Mini-Wohnungen ist 18 Quadratmeter groß und wird für 480 Euro im Monat vermietet. Bei Vertragsabschluss bis Ende August wird ein Gratismonat in dieser "Erdgeschosswohnung ohne Aufzug" angeboten. Eigentümer ist eine Bank. Der Quadratmeterpreis sei mit knapp 27 Euro mehr als doppelt so hoch wie der durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 11 Euro in Palma, so das Rathaus. Eine weitere der Wohnungen befindet sich im dem Stadtviertel Gènova. Hier werden für 25 Quadratmeter 600 Euro aufgerufen.
Von den vier zum Verkauf stehenden Apartments, darunter auch eines an der Playa de Palma, befinden sich zwei in den Pullman-Gebäuden in Cala Major. Die Hochhäuser gelten trotz ihrer privilegierten Lage in der Nähe der königlichen Sommerresidenz Marivent und des Meeres als ein sozialer Brennpunkt. Eine 24 Quadratmeter große Wohnung wird dort für 125.000 Euro zum Kauf angeboten. Das Rathaus spricht von "illegalen Angeboten" und "Immobilien-Wucher". /ck
