Die Geistersiedlung Cala Romántica auf Mallorca soll tatsächlich fertiggebaut werden

Der neue Eigentümer will die noch fehlenden Arbeiten bis Dezember 2024 abgeschlossen haben

Lauter identische Häuser: die Siedlung Cala Romàntica Villas.

Lauter identische Häuser: die Siedlung Cala Romàntica Villas. / DM

Sebastià Sansó

Wird aus der Geistersiedlung von Mallorca doch noch etwas? Die Siedlung Cala Romàntica Villas in s'Estany den Mas (Gemeinde Manacor), die im Jahr 2008 aufgegeben wurde und seitdem verfällt, soll weitergebaut werden und könnte im Dezember 2024 fertiggestellt werden.

Die Madrider Holding-Gesellschaft Cranborne Invest SL, die die Anlage derzeit verwaltet, hat einen Antrag beim zuständigen Rathaus von Manacor gestellt. Darin bittet die Firma um eine Verlängerung der Frist für die Fertigstellung um 18 Monate.

60 Prozent sind bereits fertig

Cranborne Invest SL beruft sich darauf, dass mehr als 60 Prozent der Urbanisation bereits fertig sind. Weil die Arbeiten vor Jahren aufgegeben wurden und die Anlage nicht ausreichend überwacht wurde, machten sich zwischenzeitlich Hausbesetzer breit.

Im Jahr 2020 hatte der katalanische Bauträger Bidder Newco bei der Stadtverwaltung Manacor die Genehmigung beantragt, 45 der 189 verbleibenden Häuser neben einem Sturzbach fertigzustellen. Jetzt, nach einem erneuten Eigentümerwechsel, bittet das Nachfolgeunternehmen um mehr Zeit für die Fertigstellung von 26 Häusern (22 Doppelhaushälften und 4 Einfamilienhäuser). Hauptsächlich geht es um Sanitär- und Elektroarbeiten, nachdem in den ersten zwei Jahren seit dem Baubeginn 2006 die Strukturen und Fassaden der Häuser fertiggestellt wurden.

Bürgermeister kann nichts gegen die Arbeiten ausrichten

Im Rathaus von Manacor stößt die erneute Bautätigkeit auf wenig Gegenliebe: "Natürlich sind wir nicht glücklich darüber, dass die Urbanisation dort steht, wo sie steht, aber sie hat alle Genehmigungen und ist daher legal und wir können wenig dagegen tun", erklärt der Bürgermeister von Manacor, Miquel Oliver von der regionalen Ökopartei Més-Esquerra.

S'Estany d'en Mas, touristisch bekannt als Cala Romàntica, ist eine ruhige Gegend an der Küste von Manacor, in der viele Ferienimmobilien stehen. 2008 begann der Bauträger Terrápolis SA ein ganzes Stück entfernt von der Strandpromenade, eine große Siedlung mit etwa 200 Villen zu bauen.

Immobilienblase platzte

Die Krise und die geplatzte Immobilienblase setzten dem Projekt ein jähes Ende. Als nur noch die Fertigstellung der Häuser im Inneren fehlte, ging Terrápolis SA in die Insolvenz und hinterließ dem Ort Dutzende von Bauruinen. Terrápolis hatte zunächst die Unterstützung der Sparkasse Caja de Ahorros del Mediterráneo (CAM), für das Projekt, diese weigerte sich aber am Ende, noch Geld zu geben.

Im November 2015 musste sich der Bauträger vor Gericht verantworten, da ihm vorgeworfen wurde, die Buchführung habe die tatsächliche finanzielle Situation der Bauträgergesellschaft nicht widergespiegelt. /jk

Abonnieren, um zu lesen