Es mögen Landschaftsbilder sein, doch die Landschaft selbst, die meist in dunklen Tönen gehalten ist, spielt nur eine Nebenrolle. Protagonist in den neuesten Bildern der dänischen Künstlerin Cathrine Raben Davidsen ist der Himmel. Es sind Werke, die den Blick freigeben in eine fast mystische Welt.

Zu sehen sind sie in einer der beiden Einzelausstellungen im CCA Andratx, die am 8. Juli eröffnet haben und bis zum 13. August besucht werden können. Patricia und Jacob Asbæk vom CCA Andratx haben dafür mit dem Kunstberatungsunternehmen Collaborations zusammengearbeitet, das ihrem Sohn Thomas Asbæk und dessen Frau Tania gehört. Für die zweite Ausstellung, die Werke der österreichischen Künstlerin Xenia Hausner zeigt, sowie die Kunstmesse Misa.Art Fair kollaborieren die Dänen außerdem mit der deutschen Galerie König.

Grobe Pinselstriche zeichnen feine Emotionen

Julie Silbermann, Mitarbeiterin von Thomas Asbæk, führt durch die Sommerausstellung. Unter den Landschaften von Cathrine Raben Davidsen finden sich auch buntere, doch besonders ins Auge stechen die Bilder in Schwarz und Weiß. Die Künstlerin hat dafür eine Oberfläche mit Kohle überdeckt und dann Teile davon wieder wegradiert. „Cathrine bringt die Kunstwerke aus der Schwärze heraus“, erklärt Silbermann. Auch mit feinen Linien gezeichnete Quallenbilder finden sich in ihrer Ausstellung. „Wenn man sich biologische Zeichnungen ansieht, sehen Quallen vielleicht ein wenig anders aus“, gibt Silbermann zu. Die Kunst sei halt nicht zwangsweise ein Abbild der Welt.

Der Österreicherin Xenia Hausner gelingt es, mit groben Pinselstrichen feine Emotionen darzustellen. FOTO: CCA ANDRATX

Die Österreicherin Xenia Hausner bleibt indes ganz nah am Menschen und seinen Emotionen. Ihre Porträts transportieren teils Intimität und Wärme, teils Melancholie und Einsamkeit. Mit groben Pinselstrichen erschafft sie Texturen und Stimmungen. „Manchmal sind in den Gesichtern grüne und blaue Farben eingebaut, die die Traurigkeit der Figuren betonen, aber trotzdem wirken sie fast fotografisch“, sagt Silbermann. Viele der Werke in dieser Ausstellung stehen nicht zum Verkauf, sondern sind von privaten Sammlern geliehen.

Lasse Bruun schafft seine Bilder mit einer besonderen Technik.

Lasse Bruun schafft seine Bilder mit einer besonderen Technik. FOTO: CCA ANDRATX

Komplett zum Verkauf stehen dagegen die Werke in der Misa.Art Fair, die ebenfalls am 8. Juli eröffnet hat und bis zum 24. Juli im CCA Andratx zu erkunden ist. 16 Künstlerinnen und Künstler stellen hier aus, neben den Werken können QR-Codes gescannt werden, um mehr über sie und ihr Werk zu erfahren. Interessenten sehen den Preis des Werkes und können es sogar direkt online kaufen. Silbermann sagt, dadurch solle Kunst mehr Menschen zugänglich gemacht werden. Mit Preisen von 1.000 bis 25.000 Euro pro Werk wendet sich die Kunstmesse aber dennoch eher an kaufkräftige Kunstliebhaber.

Maria Rubinkes Figuren wie die Babys aus Bronze wirken wie aus angsteinflößenden Märchen.

Maria Rubinkes Figuren wie die Babys aus Bronze wirken wie aus angsteinflößenden Märchen. FOTO: CCA ANDRATX

Doch auch wenn man nichts kauft, lohnt sich der Besuch. Da sind beispielsweise die Bronze-Skulpturen von Maria Rubinke, die an gruselige Märchen erinnern: Babys, die sich in Holzkohle verwandeln. Lasse Bruun zoomt indes Fotos heran, fotografiert sie neu und druckt sie dann – bevor sie trocknen – auf eine Leinwand. Auch die Mallorquiner Miguel Adrover, Francesc Rosselló, Santiago Picatoste, Bartomeu Sastre und Albert Pinya stellen aus. Aus Deutschland sind Florine Imo und Loopinglovers dabei. Weitere Künstler sind Elliot Dodd, Ditte Ejlerskov, Georg Haberler, Andrew Jilka, Egor Lovki, Cevin Parker und Evren Tekinoktay.